Winterimpressionen im Gemeinschaftsgarten

Wir versuchen zu planen, wir organisieren und denken… und alles ist erschwert durch die Vorsichtsmaßnahmen, denen wir uns aufgrund des Infektiosgeschehens durch die weltweite Virus-Erkrankung Covid-19 unterordnen.

Leben im Lockdown, Hoffung auf Besserung, wie wird es weitergehen?

Wird es uns Menschen gelingen, all die festgefahrenen, komplex miteinander verknüpften Gesellschafts- und Lebenssysteme dahingehend zu verändern, dass wir uns wieder als Teil der Natur empfinden können und gemeinsam mit der Natur werden leben und wirtschaften können?

Und dann ein Geschenk der Natur: Glitzer-Pulver-Schnee!

Wie schön sind Gärten und naturnahe Orte in der Stadt, um hinaus zu gehen und um zu entdecken und um unsere wunden Seelen baumeln zu lassen.

 

Und wir Menschen schaffen in stiller Freude wundersame Formen.


Gartenimpressionen – früher Winter

November-Dezember, die Tage werden kurz, der Garten kleidet sich für die dunkle und kalte Jahreszeit.

Farben und Formen verändern sich und die Spatzen machen sich über die stehengebliebenen Samenstände her.

Der tote Baum erfährt neue Besiedlungen, Pilze, Flechten und Mose beginnen auf ihm zu keimen. Und zahlreiche andere sichtbare Spuren erzählen von einem reichen Innenleben.

Hoffentlich rechtzeitig aufgehangene Domizile für Ohrenkneifer und wen auch immer bieten Schutz für die willkommenen Nützlinge im nächsten Jahr.

Der Garten im Winter bietet Raum für Träumereien, Reflexionen und sinnvoller Freizeitbeschäftigung im Freien. Mitten in der Stadt können wir Natur erfahren und uns aktiv zu ihrem Schutz einbringen.

À propos Spatzen:

Es gibt natürlich noch mehr Gartenvögel in unserem Gemeinschaftsgarten neben dieser lustigen Horde, die regelmäßig bei uns einfällt.
Ab Ende November haben wir mit der Winterfütterung begonnen, die erst einmal noch etwas spärlich ausfällt, da die Vögel in unserem Garten noch genug Samen und Beeren zu fressen haben. Aber ein bißchen was dazu freut ja auch das Vogelherz…

Wichtig ist, dass die Vogeltränken- und bäder steht gefüllt und gesäubert werden. Natürlich haben Vögel auch im Winter Durst und die meisten von ihnen baden auch im Winter sehr gerne!

Und nicht zuletzt: der Gemüsegarten.

Der Rosenkohl hat seinen ersten Frost erhalten und kann abgeerntet werden …und schmeckt unbeschreiblich gut!

Ab dem 18.1.2021 bieten wir wieder individuelle Gartenführungen und gemeinsame Herstellung von Salben/ BodyButter für Einzelpersonen/ max. 2 Personen aus einem Haushalt an.

Nur mit Anmeldung unter: wachsenlassen@web.de


Naturbildung

Um es kurz zu fassen:
Ich glaube, Platons Erbe hat es uns nicht leicht gemacht.

Seit Jahrhunderten schon tragen wir ein dualistisches Weltbild mit uns herum und haben spätestens seit Zeiten der Aufklärung und Industrialisierung begonnen zu vergessen, dass wir ein Teil der Natur sind, nicht ihr Gegenüber, ihr Miteinander.

Ich glaube, wir benötigen das konkrete Erfahren von Wechselwirkungen von Mensch und Mitwelt, wie Theoretiker der Naturbildung es ausdrücken.

Indem ich die Natur berühre, bewirke ich etwas.

Der alte Witz vom „Der Mörder ist immer der Gärtner“ hat auch ein Stück Wahrheit. Mit jedem Schritt, den ich durch den Garten gehe, bewirke ich etwas; zertrete vielleicht ein kleines Tier, zerstöre möglicherweise ein unterirdisches Nest, verändere ich Lebensräume.

(Ich hoffe, der Garten verzeiht es mir und ich tröste mich damit, dass ich ihn ja auch pflege.)

Meine Hand wühlt in der Erde, ich säe aus, ich pflanze und ich bekomme dazu im Gegenzug Nahrung oder Schönheit.

Eine Welt des Austausches und der Geschenke.

Unser Salat nach der Aussaat und zur Erntezeit.

Blühfreuden.

Diese Erfahrungen ermöglichen es uns erst, überhaupt etwas über unser ökologisches System auszusagen.

Wenn wir uns in der Natur bewegen, erhalten wir die Möglichkeit, uns unserer eigenen Körper besser bewusst zu werden. Der Gartenraum gibt uns genug Raum, um unsere eigene physische Existenz zu spüren.

Und wir endecken und erfahren das körperliche Dasein anderer Existenzen.

Der Garten rettet uns auch vor romantisierenden Naturvorstellungen und offenbart uns mitunter die Erschwernisse des menschlichen Daseins. Er verlangt uns körperliche Arbeit ab (die durchaus schweisstreibend sein kann) und zeigt uns die Vergänglichkeit, den Kreislauf von Leben und Tod, dem auch wir unterworfen sind.
Wenn wir genau hinschauen, fällt es uns vielleicht leichter, notwendige Handlungen zu vollziehen, um unsere Erde auch noch für nachfolgende menschliche Generationen als lebenswert zu erhalten.

Die Natur ist nicht ein Gegenüber.
Versuchen wir andere Weltanschauungen als rein dualistische, es gibt so viel mehr.

Womit wir wieder bei Platon angelangt sind.

 

Wir sind ein Teil der Natur, sozusagen inklusive.

Inspirationen:

http://autor-andreas-weber.de/index.html


Familie Vogelfreund wird wieder aktiv

 

Familie Vogelfreund wird wieder aktiv

und lädt ein:

Zum fröhlichen Vögel füttern im Gemeinschaftsgarten

Auftaktveranstaltung:

Donnerstag, den 07.11.2019

ab 15:30 Uhr

im Gemeinschaftsgarten wachsenlassen

in der Lützowstraße 28 in 10785 Berlin

Wir laden alle Familien des Kiezes herzlich ein, mit uns gemeinsam Vögel zu füttern, Heißgetränke zu schlürfen und den Garten als Erfahrungs-, Beobachtungs- und Bewegungsraum zu nutzen.

Dazu bereiten wir gemeinsam Vogelfutter zu und befüllen die Futterhölzer.

Für die Kinder gibt es Kinderpunsch und einen kleinen Bewegungsparcour.

Für die Großen gibt es Tee, Geselligkeit und einen Moment des Innehaltens.

 

 

Info zum ausdrucken: Familie Vogelfreund wird wieder aktiv

 


Neue Insekten-Immobilie im Gemeinschaftsgarten eröffnet

Auch bei uns im Gemeinschaftsgarten dauern die Baustellen häufig länger als erwartet, daher freuen wir uns nun sehr, unsere schon im letzten Jahr begonnene Trockenmauer für Insekten nun eröffnet zu haben!

Nach der Auswahl eines sonnigen Plätzchens und Grundsteinlegung im letzten Spätsommer fanden wir erst in diesem Sommer wieder die Zeit, weiter an unserem zweiten Wohnungsprojekt für Wildbienen zu arbeiten,
Immerhin hatten die Kinder der KinderGartenWerkstatt es ja im Winter 2018-19 termingerecht geschafft,
Holzhäuser für Wildbienen zu bauen und aufzustellen, in welchen ja auch schon kurz danach erste Bewohner gesichtet wurden.

In unserer Trockenmauer haben wir verschiedene Nistmöglichkeiten aus Lehm und Holz kombiniert und wir hoffen, dass so Wildbienenarten mit unterschiedlichen Bedürfnissen einen Lebensraum bei uns finden werden. Und wer weiß, wer sonst noch in den vielen lauschigen Ritzen der Mauer einen einziehen wird…

So hoffen wir spätestens ab Frühling 2020 auf noch mehr geflügelte Mitbewohner in unserem Garten und ja, vielleicht bekommt das Wohnhaus dann auch noch ein schickes Holzdach…


Zauberfarben aus der Natur (II)

Ich benutze nicht gerne den Ausdruck Natur, wenn ich über unseren Gemeinschaftsgarten rede, aber die geballte Kraft von Pflanzenfarben regt mich dazu an.

Garten ist Kultur.

Wir Menschen schaffen uns unsere Umwelt und übernehmen die Veratnwortung dafür.

Wir kultivieren Nutz- und Zierpflanzen, pflegen Wilblumenwiesen, bauen Nistplätze für Insekten und Vögel.

Wir pflegen Bäume, um in ihrem Schatten sitzen zu können (und giessen sie, wenn der Regen ausbleibt) oder um ihre Früchte zu ernten und wir bauen Färberpflanzen an, um mit ihren Blüten und Blättenr malen und färben zu können.

Wir haben frisch in unserem Garten gepflückte – was für eine Form- und Blütenpracht! -und einige dazu gekaufte Farbtöne verwendet.

Und dann einfach ausprobiert, um ein Gefühl für diese natürliche Art von Farben zu bekommen oder, wie wir irgendwann festgestellt haben: um in den zu Fluss kommen.

Es hat sehr viel Spaß gemacht!

Das Pflücken der Blüten, das Zermörsern und Ausprobieren: wieviel Wasser, wie zerkleinert, wer färbt wie?

Auf Papier anders als auf Seide?

Sauer oder alkalisch?

Einfach ausprobieren und darauf reagieren, was passiert.

Diese Naturfarben haben eine sehr eigene, individuelle Ausstrahlung, die eine entspannte Begeisterung hervorrufen kann und wir rätselten darüber, ob und wie sie auf Umwelteinflüsse wie Zeit, Temperatur, Untergrund, Material und…Stimmung??? reagieren.

Aber zurück zur Natur, denn damit hatte es ja angefangen.

Warum ‚Zauberpflanzen aus der Natur‘?

Weil sie komplex sind und über eine Eigenenergie verfügen, die meine Sinne und meine Kreativität anregt?

Vielleicht.

Vielleicht auch nur, weil sie ein sehr altes Geschenk unserer Erde sind und uns damit zeigen, wie erhaltens- und pflegenswert sie für uns Menschen sind.

Das wiederum ist dann die Kultur…

Zum Vormerken:

am 12.9. und 19.9., Donnerstag Nachmittag 16.00, findet gemeinsam mit dem Familienzentrum Villa Lützow ein ‚Malen mit Färberpflanzen‘ Workshop statt.

Begrenzte Teilnehmerzahl, um Anmeldung wird gebeten und kann jetzt schon einmal unter wachsenlassen@web.de erfolgen.

Aktuelle Informationen dazu rechtzeitig hier und bei dem Familienzentrum Villa Lützow.

 

 

 

 


Blühfreu(n)de im Gemeinschaftsgarten

Einen Herzlichen Dank an Herrn Pohlmann für die schönen Fotos aus unserem Garten!


Wildbienen im Gemeinschaftsgarten

Neben den im Frühjahr diesen Jahres fertig gestellten Holzhäusern für ausgesuchte Wildbienenarten und einem kleinen sandigen Trockenbereich, in dem auch schon erste Nistplätze gesichtet wurden,

bauen Yannick und Akiko derzeit eifrig an unserer neuen Trockenmauer mit Lehmfugen, die Nistelemente aus unterschiedlichen Materialien für unterschiedliche Vorlieben enthalten wird.

Da habe ich mir sehr darüber gefreut, in unserem Garten gestern einen „Insekten-Fotografen“ kenngelernt zu haben, der mir auch spontan eine Auswahl seiner schönen Bilder zur Verfügung gestellt hat.

Meinen herzlichen Dank an Herrn Puhlmann und gerne ein Wiedersehen in unserem Garten!

Ich möchte auch noch einmal auf unseren Aufruf hinweisen, dass wir uns sehr über eine_n Wildbienenfreund*in in unserem Garten freuen würden.


Herzlich willkommen amTag der Nachbarn in der Villa Lützow!


Neueinzug in Holzhäusern

Neben einigen Ausschwärmern habe ich heute zwei Neubewohnerinnen unserer Holzhäuser beobachten können. Holzbienen willkommen im Gemeinschaftsgarten wachsenlassen! Wir freuen uns!

Bienen-Suchbild

Ansonsten:

Frühling klassisch

und die wunderschöne und nahrungsreiche Taubnessel

Ich wünsche Euch allen einen besinnlichen Tag des Schmerzes und einen Jubeltag der Auferstehung mit Vielfalt und Artenreichtum!