Geschenke der Natur – Salben selbstgemacht
Veröffentlicht: Dezember 7, 2020 Abgelegt unter: Gemeinschaftsgarten, Workshops | Tags: Ökologie, Biodiversität, DIY/DIT, Garten in der Stadt, Gemeinschaftsgarten wachsenlassen, nachhaltiges Wirtschaften, Urbanes Gärtnern, Wachsenlassen, Wildkräuter Hinterlasse einen KommentarDas ganze Jahr über ernten wir in unserem Gemeinschaftsgarten (Wild-) Kräuter, Blüten, Wurzeln, Pflanzen, Gemüse…, um sie im Herbst und Winter in Mitmach-Workshops gemeinsam mit anderen weiter zu verarbeiten.
Gemeinsam selbermachen in Zeiten von Pandemien?
Leider nur stark eingeschränkt möglich.
Also haben wir uns in diesem Herbst intern daran gemacht, pflegende und heilende Salben aus aus den im Jahr angesetzten Mazeraten (Öl-Auszügen) von Löwenzahn, Ringelblume, Johanniskraut und weisser Taubnessel herzustellen. Alle diese Pflanzen enthalten viele hautpflegende Substanzen.
Das Rezept ist simpel, wichtig sind die Zutaten und absolut sauberes, so steril wie mögliches Arbeiten.
Öl-Auszüge aus den oben genannten Pflanzen lassen sich von jeder/jedem leicht selbst herstellen. Löwenzahn wächst überall und das heilsame Johanniskraut scheint eindeutig zu den pflanzlichen Gewinnern des Klimawandels zu gehören – zumindest in Berlin.
Ich habe es in den letzten zwei Sommern vermehrt in öffentlichen Parks und Grünflächen gesehen.Wie immer beim Ernten von Wildkräutern gilt: maximal ein Drittel pro Pflanze abernten, damit sie sich auch weiterhin gut entwickeln und verbreiten kann und nicht in der Nähe von stark befahrenen Strassen ernten, wer weiß, was sonst noch alles an ‚Inhaltsstoffen‘ enthalten ist.
Die einjährige Ringelblume lässt sich problemlos auf einem halbwegs sonnigen Balkon aussäen (die Staudengewächse Löwenzahn und Johanniskraut natürlich ebenso, da muss man halt nur ein, zwei Jahre bis zur Ernte warten – die Wildbienen werden es euch danken, wenn sie so etwas auf euren Balkonen finden).
Wichtig ist es, die Pflanzen in einem guten Öl in Bio-Qualität einzulegen, wir nehmen in der Regel ein (ebenfalls hautpflegendes) Olivenöl dazu. Die Pflanzenteile 6-4 Wochen im Öl einlegen und dann abseien.
Dieses Mazerat kann dann unter Zusatz von Bienenwachs (auch hier auf Bio-Qualität achten!) im Verhältnis 10 zu 1 (Faustregel) zu einer wirkungsvollen Pflegesalbe weiterverarbeitet werden.
Die Mischung erhitzen, sie darf aber auf keinen Fall kochen, die wertvollen Wikstoffe gehen sonst verloren!
Wir haben übrigens festgestellt, dass wir – entgegen der Faustregel 10:1 – etwas mehr an Bienenwachs benötigt haben, um die von uns gewünschte Konsistenz zu erhalten, da möge jede*r selbst individuell experimentieren.
Unser Rezept lautet daher: auf 100 ml Öl-Auszug 15 g Bienenwachs.
Anschließend in mit heißem Wasser oder im Backofen sterilisierte Gläschen umfüllen – erkalten lassen und fertig ist die wunderbar hautpflegende Salbe!
Wer möchte, kann noch ein Tropfen paar ätherische Öle seiner Wahl (im warmen Zustand) untermischen, die ebenfalls pflegend sind und den individuellen Lieblingsduft verbreiten.
Als weitere Zutaten zur pflegenden und heilenden Hautsalbe sind zu empfehlen:
Sheabutter, Kakaobutter, Kokosöl (ebenfalls bitte auf Bio-Qualität und Fairtrade achten).
Wir haben Varianten unserer Grundsalbe so hergestellt, dass wir jeweils einen Teelöffel dieser Zutaten nach Wunsch beigemischt haben (natürlich alles im warmen Zusatnd), auch da möge jede*r selber ausprobieren.
Übrigens gemeinsam Selbermachen:
Wir bieten noch bis zum 16.12., in der Zeit Di-Do von 12.00 – 16.00 Uhr, die Möglichkeit für Einzelpersonen, gemeinsam mit einer Person aus unseremTeam, eigene Salben mit Zutaten aus unserem Garten herzustellen.
Dieses Angebot wird auch in der Zeit 12.1. – 28.1.2021 stattfinden.
Nur nach Anmeldung und verbindlicher Absprache unter: wachsenlassen@web.de
Ein bißchen gemeinsam Selbermachen unter Einhaltung von Hygienemaßnahmen geht immer – auch in Zeiten der Pandemie.
Kapuzinerkresse und Meerrettich – eine stärkende Tinktur aus unserem Garten
Veröffentlicht: November 21, 2020 Abgelegt unter: Gemeinschaftsgarten, Workshops | Tags: Artenvielfalt, Biodiversität, DIY/DIT, Garten in der Stadt, Gemeinschaftsgarten wachsenlassen, gesunde Ernährung, nachhaltiges Wirtschaften, Urbanes Gärtnern Ein KommentarVielen ist die Kapuzinerkresse – Tropaeolum majus – sicherlich wohlbekannt als unkomplizierte, fröhlich blühende einjährige Balkonpflanze.
Dass sie auch sehr lecker (in Salaten oder als Pesto) schmeckt und dazu noch viele heilende Eigenschaften besitzt, war auch mir bis vor kurzem noch nicht bewusst.
Über eine antimikrobakterielle Wirkung verfügt sie aufgrund der Senfölglykoside (Isothiocyanate), die sie enthält, diese wirken antibakteriell, antiviral und antimykotisch.
Also genau das richtige Kraut in Zeiten einer Pandemie.
Die Kapuzinerkresse hat förderliche Wirkung auf die Durchblutung und es ist gut erforscht, dass sie gemeinsam mit der Wurzel des Meerrettich – Armoracia rusticana – bei verschiedenen Erkrankungen der Atemwege wie Bronchitis oder Sinusitis wirksam ist und auch bei akuten Blasenentzündungen für Linderung sorgt.
Inzwischen steht es auch zur Diskussion, ob mithilfe von Tropaeolum majus die Verordnung antibiotischer Wirkstoffe verringert werden kann und es wird erforscht, ob sie unterstützend und heilend bei Krebserkrankungen eingesetzt werden kann.
Da der Meerrettich ebenfalls über Senfölglykoside verfügt, ergeben diese beiden Pflanzen das ideale Paar zur Stärung unseres Immunsystems.
Das Ansetzen einer alkoholischen Tinktur ist denkbar einfach:
Die Tinktur sollte etwa drei bis vier Wochen ziehen, wobei sie täglich einmal geschüttelt werden sollte; es ist darauf zu achten, dass sämtliche Pflanzenteile immer gut mit Flüssigkeit bedeckt sind.
Danach Abseien und in kleine Flaschen umgiessen. (Hierfür sind dunkle Glasflaschen am besten geeignet, oder man bewahrt die fertige Tinktur im dunklen Schrank auf.)
Jeden Tag genügen einige Tropfen, um unsere Abwehrstoffe zu stärken.
Achja, wie bei allen Kräuterrezepten solltet ihr vorsichtshalber einen Arzt oder Apotheker fragen, wenn ihr euch unsicher seid, ob die Inhaltsstoffe für euch verträglich sind.
Wir geben hier lediglich Vorschläge zum Selbermachen von gesunden und leckeren Produkten aus dem Garten und können keine Verantwortung für Unverträglichkeiten übernehmen.
Bis zum ersten Frost können Kapuzinerkresse und Meerrettich bei uns im Garten noch frisch geerntet werden.
Wenn ihr Interesse daran habt, schreibt einfach eine Mail an: wachsenlassen@web.de, dann können wir uns verabreden.
Bibliothek Tiergarten-Süd: eine kleine Blühwiese entsteht
Veröffentlicht: März 21, 2020 Abgelegt unter: Die Grüne Bibliothek | Tags: Artenvielfalt, Bibliothek Tiergarten-Süd, Biodiversität, DIY/DIT, Garten in der Stadt, Gemeinschaftsgarten wachsenlassen, Grüne Bibliothek, Nachhaltigkeit, Urbanes Gärtnern, Wachsenlassen Hinterlasse einen KommentarUmwelt hautnah – Natur verstehen und erfahren
Im Rahmen dieses EFRE-Projektes wird das Profil der Stadtbibliothek Tiergarten-Süd weiter ausgebaut werden hin zu einer Bibliothek als Ort der Kompetenzvermittlung für nachhaltige Lebensweise.
Das Angebotsspektrum der Bibliothek wird sukzessive im Sinne der Nachhaltigkeitsphilosophie erweitert werden und soll zu einer Erhöhung der Außenwirkung beitragen.
Gestaltet werden Schauflächen im Außenbereich der Bibliothek, die zeigen werden, wie ökologisches Gärtnern (auch) in der Stadt möglich ist, anhand von Workshops wird der verantwortungsvolle Umgang mit unserer (Stadt-) Natur und deren Umsetzung in unserem Lebensalltag veranschaulicht.
Diese Themenbereiche werden auch in die Sprachlernangebote der Bibliothek Tiergarten-Süd integriert.
Aufgrund der ernstzunehmenden Bedrohung durch den Corona-Viruns erleben wir momentan viele Einschränkungen unseres öffentlichen, sozio-kulturellen Lebens.
Selbstverständlich mussten auch die öffentlichen Biblitoheken in diesen Zeiten schließen.
Wir bemühen uns, unsere Arbeit aufrecht zu erhalten, indem wir weiter im Aussenbereich arbeiten und dieses online dokumetieren werden.
Auch Babette Dombrowski sucht momentan nach Lösungen, ihr wöchentlich stattfindendes Kultur- und Sprachlernangebot ‚BUCHSTÄBLICH‘ in einer online-Version weiter durchführen zu können. In Zeiten der geschlossenen Schulen möchte sie Eltern und Kinder dabei unterstützen, gemeinsam mit ihr auf Sprachabenteuer zu gehen.
Die Natur hat ihre eigene Zeiten und Rythmen, unabhängig von uns umtriebigen (Stadt-) Menschen.
Um eine Blühwiese zu etablieren, ist es erst einmal wichtig, dass sie zu einer bestimmten Zeit ausgesät wird.
Deshalb handeln wir jetzt, aufmerksam alle nötigen Sicherheitsvorkehrungen in Zeiten einer Pandemie einhaltend, und möchten den Menschen im Kiez und überall auf der Welt zeigen, wie insektenfreundlich auf Brachflächen, Terassen, Höfen und sogar im Balkonkasten gegärtnert werden kann.
Zur Freude von Menschen und Tieren: für ein blühendes Berlin und lebensfreundliches Berlin, zu dem jede*r beitragen kann!
So haben wir begonnen:
Der vorhandene Bewuchs der ausgewählten Grünfäche wurde sorgfältig in mehreren Arbeitsgängen entfernt.
Vorgefundene Zwiebelgeächse haben wir, soweit wie möglich, erhalten. Da uns der Boden mager genug erschien (die meisten Wiesen mögen keine fette Komposterde!), haben wir darauf verzichtet, ihn weiter mit Sand abzumagern, sondern vor der Aussaat nur sorgfältig geharkt.
Unsere extra vorher gebauten ‚Aussaat-Holz-Schuh-Platten‘ erwiesen sich leider als unnütz: auf dem von uns nicht exakt gerade eingeebnteten Boden waren sie eher holprig als wirksam, aber: ein wackeliger und lustiger Testlauf!
(…und danach wir haben das Saatgut dann mit Schuhen festgestampft so gut es ging)
Nun gut, für diese keline Fläche wird es wohl auch so reichen.
Unter dem weit herausragenden Dachvorsprung des Bibliotheksgebäudes haben wir Schotter ausgestreut, damit dieser, vom Regen kaum berührte Bereich, hoffentlich so wenig wie möglich austrocknen wird.
Danach: wässern!
So sorgsam wie möglich, damit die festgestampften Samen nicht weggeschwämmt werden.
Auch die nächsten Wochen müssen wir darauf achten, dass die ausgesäte Fläche nicht austrocknet, sonst war alle Mühe umsonst.
Und dann:
Absichern und darüber informieren, damit niemand über die frisch ausgeäte Wiese laufen wird. Unaufmerksamkeit bis hin zur mutwilligen Zerstörung sind meistens unsere größte Angste, wenn wir im öffentlich zugänglichen Bereich gärtnern.
Stoffmalerei mit Farben aus der Natur
Veröffentlicht: März 2, 2020 Abgelegt unter: Workshops | Tags: DIY/DIT, Färberpflanzen, gemeinsam selbermachen, Gemeinschaftsgarten wachsenlassen, Wachsenlassen Hinterlasse einen KommentarDie Info zum Ausdrucken: wl Naturfarben1
Buntes und Leckeres aus der Natur – erster Workshop-Nachmittag
Veröffentlicht: September 15, 2019 Abgelegt unter: Workshops | Tags: Artenvielfalt, Ökologie, DIY/DIT, Färberpflanzen, gemeinsam selbermachen, Gemeinschaftsgarten wachsenlassen, Kräuterküche, Nachhaltigkeit, Urbanes Gärtnern, Werken mit Kindern Hinterlasse einen KommentarWer seine Grußkarte noch nicht fertig bekommen hat (so wie ich) oder wer noch mehr von den kraftspendenden Energiebällchen und dem unwiderstehlich gutem Knäckebrot naschen möchte, alles mit der Kraftpflanze Brennessel hegestellt, ist herzlich willkommen, auch am nächsten Donnerstag, den 19.9.2019 zu uns in die Villa Lützow zu kommen!
Der Nachmittag am 19.9. ist auch ohne Teilnahme am ersten Teil des Workshops möglich.
Wir freuen uns auf euch und einen entspannten, kreativen und kulinarischen Nachmittag!
Wann: Donnerstag, den 19. September 2019
von 16.00 bis 18.00 Uhr
Wo: Kiez Zentrum Villa Lützow, Lützowstraße 28, 10785 Berlin, Raum wachsenlassen (EG)
Workshop-Leitung: Kirsten Born, Kräuterpädagogin, Akiko Wakayama, freie Künstlerin
In Kooperation mit der Familienzentrum Villa Lützow
Anmeldung:
über das Familienzentrum kidz@familienzentrum-villaluetzow.de oder 0157/805 357 65 und über wachsenlassen@web.de
Kosten: kostenlos. Wir freuen uns über eine Spende!