Der Herbst ist fortgeschritten und bald kommt der Winter. Wie bereiten sich die Pflanzen auf den Winter vor? Welche Maßnahmen ergreifen sie für ihren Schutz? Was können wir von ihnen lernen, um zufrieden durch den Winter zu kommen? Welche Angebote der Stadtnatur können wir nutzen, um uns für den Winter zu stärken?
WANN?
Mittwoch, 26. Oktober 2022, 16.00 – 18.00 Uhr
WO?
Gemeinschaftsgarten wachsenlassen,
Kiez Zentrum Villa Lützow Lützowstr. 28, 10785 Berlin
Dieses Angebot richtet sich an Einsteiger*innen in der urbanen Pflanzenkunde.
Am Samstag, den 26.11.2022, in der Zeit von 15.00 – 18.00 Uhr möchten wir gerne gemeinsam mit Euch die Wiedereröffnung unserer LeihSämerei feiern und laden daher ein zu einem gemeinsamen Saatgutreinigungs-Nachmittag.
Bringt euer selbstgeerntetes Saatgut mit oder helft uns dabei, Saatgut aus dem Gemeinschaftsgarten zu reinigen, abzufüllen und in die LeihSämerei einzusortieren.
Es wird untereinander getauscht und natürlich gefachsimpelt.
Saatguttausch erhält regionale Lieblingssorten und fördert die Artenvielfalt!
wird unsere LeihSämerei endlich wieder für alle Gärtner*innen, die ihr selbst geerntetes Saatgut von samenfesten, regionalen Pflanzen mit anderen tauschen möchten, wieder zugänglich sein.
Ab Dienstag, dem 11.10.2022 ist Die LeihSämerei wieder öffentlich zugänglich in der Zeit von Di-Do, 11.00 – 17.00 Uhr
im Foyer des Kiez Zentrums Villa Lützow.
Eine offizielle Eröffnung mit einem gemeinsamen Saatgutreinigungsnachmittag ist in Planung, der Termin wird demnächst bekannt gegeben und wir freuen und auf einen regen Austausch und Veranstaltungen rund um das Thema Saatgutsouveränität!
Der 5. Aktionstag derInitiative Steinmetzkiezsteht ganz im Zeichen des nachbarschaftlichen Meinungsaustausches zu den Themen Recyclen und umweltschützender Kreislaufwirtschaft.
Deshalb treffen sich Nachbarinnen und nähere Anwohner zum gemeinsamen Trödeln und wir demonstrieren damit weiterhin für die Verkehrsberuhigung unserer Staße, für mehr Grün und Lebensraum für die Menschen im Kiez.
Wir geben erste Informationen über den KiezBlock Flottwelkiez, in welchen auch die nördliche Steinmetzstraße und die parallel verlaufende Blumenthalstraße integriert sind und mit deren Initiative des Stadtteilforums Tiergarten-Süd die Initiative Steimetzkiez kooperiert.
Nach wie vor ist das erste Ziel die Verkehrsberuhigung der nördlichen Steinmetzstraße und dafür demonstrieren wir auch an diesem Tag!
Wir freuen auf über zahlreiche Mittrödler*innen, Besucher*innen und Mitstreiter*innen für mehr Umweltgerechtigkeit und lebenswerte Nachbarschaften!
Viel Lärm durch den anwachsenden Straßenverkehr – der kurze nördliche Teil der Steinmetzstraße in Berlin Schöneberg hat sich zunehmend zu einer beliebten Abkürzung für die sie umgebenden Hauptverkehrsstraßen entwickelt; erhöhte Unfallgefahr – immer wieder kommt es zu Fahrradunfällen und Anwohner*innen haben Problme, die Straße zu überqueren; die Sorge darum, dass besonders Kinder und in ihrer Mobilität eingeschränkte Personen sicher über die Straße kommen; schlechte Qualität der Atemluft durch hohe Emissionen; viel zu wenig Begegnungsraum für die Nachbarschaft…die Liste der Einschränkungen der Lebensqualität in der kleinen Straße ist lang.
Daher haben sich Anwohner*innen der nördlichen Steinmetzstraße im Jahr 2018 zusammengeschlossen, um sich für eine Verkehrsberuhigung ihrer Straße einzusetzen:
Das Konzept, wie sich eine solche Beruhigung praktisch durchführen lässt, ist gut durchdacht:
Der Weg dahin ist eine Sperrung für den Durchgangsverkehr durch Poller auf Höhe der sich gegenüberliegenden Häuser Nr. 77 und Nr. 5. Dann kann die Steinmetzstraße nach wie vor von beiden Seiten befahren werden, von der Bülow- und der Kurfürstenstraße. Durch die Poller wird jedoch erreicht, dass neben dem vermehrten Verkehr für die neuen Unternehmen und Geschäfte nicht auch noch der Durchgangsverkehr zunimmt. Radfahrende können die Steinmetzstraße weiter durchfahren, für die Anwohner:innen bleiben genügend Parkplätze erhalten. Als die Straße von Mai 2018 bis September 2020 wegen eines Baukrans auf der Fahrbahn gesperrt war, zeigte sich, dass alle an ihr Ziel gelangen, ohne die gesamte Straße belasten zu müssen.
Von Seiten des Bezirkes wurde Interesse gezeigt und nach und nach Unterstützung signalisiert.
Ein Erfolg für die Initiative, die auch viele Anwohner*innen für das Vorhaben gewinnen konnte.
In Aktionstagen zu unterschiedlichen Themen– informiert die Initiative seit Mai 2022 über ihr Vorhaben und zeigt an diesen Tagen vor allem, was die Straße auch sein könnte, wenn sie durch einen Korridor für den Durchgangsverkehr geschlossen würde: ein Ort der Begegnung für die Menschen im Kiez!
Die Durchführung von kreativen Mitmach-Aktionen für die Kinder wären ebenso möglich wie der Austausch von nachbarschaftliche Gesprächen für die Erwachsenen.
Auch die Pflege der Straßenbäume und die sie umgebenden Baumscheiben gehört seit Jahren für einige Anwohner zuverlässig zu ihren nachbarschaftlichen Aktionen, oder besser gesagt Aufgaben.
Wir alle sollte es eigentlich wissen, wie wichtig unsere Straßenbäume für die Lebensqualität in unseren Städten sind: ohne Bäume keine Luft zum Atmen.
Aber Natur in der Stadt, und sei es auch auf noch so kleinstem Raum, ist auch lebenswichtig für viele Insekten und Vögel, auf deren kostenlosen Ökosystemleistungen wir Menschen wiederum dringendst angewiesen sind. Daher bemühen wir uns, die Baumscheiben unserer Straße ökologisch sinnvoll zu gestalten und es den ansässigen Bäumen nicht noch schwerer durch unsachgemäße Bepflanzungen zu machen.
Und nicht zuletzt:
Straßenbäume und blühende Baumscheiben verbessern die Lebensqualität in der Stadt nicht nur durch ihre beeindruckende Fähigkeit, unsere Atemluft zu verbessern, sondern es macht einfach Freude, sie anzuschauen im sonst so häufig tristen Straßengraubraun.
Anwohner*innen der Straße haben also schon viel getan, um die Wohn- und Lebensqualität in ihrer Straße zu verbessern, die Frage, die noch offen bleibt ist:
Wann wir die nördliche Steinmetzstraße verkehrsberuhigt?
Dies liegt nun in den Händen der Bezirkspolitik, die der Initiative von Beginn Interesse signalisiert hat und eine positive Zukunft in Aussicht gestellt hat.
Nun hoffen alle auf einen verbindlichen Entschluss, damit noch einmal tief Luft geholt werden kann, auf dass der lange Atem nicht ausgeht, falls es dann mit der Umsetzung dieser verbindlichen Zusage unter Umständen doch noch etwas länger dauern sollte.
Nachbarschaftlicher Trödelmarkt in der Steinmetzstraße
(zwischen Bülow- und Kurfürstenstraße)
Wer ist dabei?
Liebe Nachbar*innen und liebe private Trödler*innen auch aus anderen Bezirken!
Am 24.9.2022, in der Zeit von 14.00 – 18.00 Uhr möchten wir in der nördlichen Steinmetzstraße einen Trödelmarkt veranstalten und freuen uns über zahlreiche Mittrödler*innen!
Tische können bei Bedarf gegen Kuchenspenden oder Kaffee/Tee (mitgebracht in Thermoskannen + möglichst mit Tassen) gestellt werden, ansonsten bitte Tische/Decken selber mitbringen.
Aus organisatorischen Gründen bitten wir um Anmeldung unter: wachsenlassen@web.de
Wir freuen uns auf ein buntes Marktreiben auf unserer verkehrsberuhigten Staße!
Seit April dieses Jahres werden auf der nördlichen Steinmetzstraße so viele Baumscheiben wie möglich nachbarschaftlich gepflegt. Dies ist eine gemeinschaftliche Aktion im Rahmen des Projektes Steinmetz for Future, das die Verkehrsberuhigung der Straße zwischen Bülowstraße und Kurfürstestraße zum Ziel hat.
Beim gestrigen Besuch der Baumscheiben war ich dann doch beeindruckt von der Vielfalt an Pflanzen, die nach einem knappen halben Jahr Pflege gesichtet werden konnte.
Hier eine Auflistung der vorgefundenen Arten:
Der Gundermann (Glechoma hederacea)
ist eine meiner Lieblingspflanzen, ein wunderbarer Bodendecker und wichtige Insektennahrung mit entzückenden Blüten, man muss sich nur mal bücken können und wollen.
ist eine allgemein immer noch extrem verpönte Pflanze mit starker Heilkraft. Eigentlich bräuchten wir keine Quinoa-Samen mehr kaufen. Erntet einfach Brennesselsamen an verkehrsberuhigten Orten.
Übrigens: Für rund 50 Schmetterlingsarten im Raupenstadium sind Brennnesseln eine Futterpflanze, auf die sie angewiesen sind. Einige Schmetterlingsraupen können sich ohne Brennnesseln nicht zu Schmetterlingen entwickeln – darunter die Raupe des bekannten Tagpfauenauges. Erwachsene Falter kommen meist gut mit unseren Umweltbedingungen zurecht, weil sie kaum spezialisiert sind und viele verschiedene Pflanzen mögen. Die Raupen hingegen brauchen unbedingt Brennnesseln, bis sie sich mehrmals gehäutet und verpuppt haben. Bis der Schmetterling schlüpft, können über sechs Wochen vergehen. https://www.peta.de/themen/brennnessel-schmetterling/
In Nutzgärten und Obstplantagen dient die Tagetes als Helferpflanze. Erdbeeren erhalten ein stärkeres Aroma, und Tagetes dient als Schneckenköder, der Nachbarpflanzen vor Schneckenfraß schützt.[11] Durch die Anpflanzung von Tagetes kann die durch Nematoden verursachte „Bodenmüdigkeit“ mit Erfolg bekämpft werden, die zur Reduzierung von Ernteerträgen bei Nutzpflanzen führt.[12]
Tagetes wird außerhalb von Gärten für Blühstreifen und Wildäcker genutzt und fungiert als Schneise zwischen Maisäckern. In erster Linie geht es darum, dem fortschreitenden Verlust von Nahrungsquellen und Lebensräumen für viele wildlebende Tiere entgegenzuwirken sowie die Landschaft ökologisch und optisch aufzuwerten. Die Tagetes sollte jedoch sparsam eingesetzt werden, kann bei einigen Tieren auch zu Vergiftungen führen, wenn sie in zu großen Mengen vorhanden ist.
Die Melde (Atriplex)
scheint in unseren Breitengraden zu den Gewinnern des Klimawandels zu gehören, man sieht sie allerorts in der Stadt sprießen.
Die Melden-Arten sind Nahrungspflanzen für die Raupen zahlreicher Schmetterlinge (Lepidoptera)
Zahlreiche Meldenarten sind essbar. Die Gartenmelde wird seit langem als Gemüse verwendet
Der Färberamaranth (Amaranthus gangeticus)
hat sich aus der verwendeten Erde aus unserem Gemeinschaftsgarten wachsenlassen in die Baumscheiben geschmuggelt. Warum nicht? Er sieht sehr schön aus mit seiner tiefroten Farbe und ist auch noch essbar (nach der Verkehrsberuhigung)
stammt auch aus unserer Gründüngungsmischung und ist aufgrund ihrer tiefen Wurzelung mit Rücksicht auf die Bäume nur sparsam auszusäen, aber sie erfreut nun einmal unser Herz durch ihre schönen Blüten und die Stadtvögel mögen sicherlich ihre reichhaltigen Samen!
Sie ist sehr photosyntheseaktiv, eine große Pflanze bindet pro Tag das in einem Raum von 100 Kubikmetern vorhandene Kohlendioxid.
Der Hornklee (Lotus)
ist auch in unseren ausgesäten Gründüngungpflanzen vorhanden.
Er überwintert und wir sind auf seie Entwicklung im nächsten Jahr gespannt. Gute Bienenpflanze.
Das Gewöhnliches Seifenkraut (Saponaria officinalis)
ist die erste Staude, die wir in zwei Baumscheiben gepflanzt haben (der Gundermann hat sich dazu geschmuggelt) und ja, man kann aus ihr wirklich Waschmittel herstellen!
vermuten wir, dass es sich irgendwie durch Vogelfutter in unsere Baumscheiben eingeschlichen hat, wo soll es sonst herkommem?
Viele Arten der Süßgräser gehören zu den ältesten Nutzpflanzen und sind seit alters für den Menschen von lebenswichtiger Bedeutung. Alle Getreide wie Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Hirse, Mais und Reis zählen zu dieser Pflanzengruppe. Sie stellen in Form von Marktfrüchten oder als Viehfutter in der Veredelung heute die Basis für die Ernährung der Weltbevölkerung dar. Als Gras- oder Grünland wie Wiesen und Weiden, aber auch Steppen und Savannen prägen sie in weiten Teilen der Erde das Landschaftsbild.
Ich empfehle: Geflochtenes Süßgras von Robin Wall Kimmerer
haben wir wohl Jens zu verdanken, der sie im einen der letzten Jahre ausgesät hat.
Sie erfreut uns durch ihre aparte und ausdauernde Schönheit und ist eine wichtige Heil- und Gemüsepflanzen, die sich auch unter wiedrigen Umständen durchzusetzen vermag.
Es wurde noch eine bislang unbekannte Hirse gesichtet, wahrscheinlich auch durch Vögel verbreitet. Deren Name müsse wir noch herausfinden.
Die im ersten Jahr entstandene Vielfalt kann nicht auf diesen kleinen Flächen erhalten werden, wir werden schauen, wie sich in den nächsten Jahren möglichst ein Gleichgewicht wird entwickeln können.
Unsere Stadtbäume, auf ihren viel zu kleinen deren Baumscheiben, profitieren von der regelmäßigen Wässerung, dem Schutz vor Auswaschung und Erosion durch den krautigen Bewuchs und von der Erhöhung der Artenvielfalt wahrscheinlich auch in der einen oder anderen Form.
Was ihnen wohl mehr helfen würde: So viel Entsiegelung wie möglich, größere Baumscheiben, mehr Mut zum Grün in der Stadt!