Save the date! Gartenfest im Gemeinschaftsgarten wachsenlassen
Veröffentlicht: Juli 9, 2024 Abgelegt unter: Allgemein, Berliner Stadtatur, Die Grüne Bibliothek, Gemeinschaftsgarten, Gestalten mit Naturmaterialien, Initiative Steinmetzstraße, Kinder im Garten, Kräuter und Heilpflanzen, LeihSämerei, Pflanzen im Garten, Vögel, Insekten und andere Wesen, Workshops, z | Tags: Artenvielfalt, Ökologie, Garten in der Stadt, Gartenfest wachsenlassen, Gemeinschaftsgarten wachsenlassen, Nachhaltigkeit, Urbanes Gärtnern Hinterlasse einen Kommentar

Vortrag: Wohnquartiere naturnah.
Veröffentlicht: März 9, 2024 Abgelegt unter: Allgemein, Pflanzen im Garten | Tags: Artenvielfalt, Ökologie, Garten in der Stadt, Gemeinschaftsgarten wachsenlassen, naturnahes Gärtnern, Stiftung für Mensch und Umwelt, Wohnquartiere naturnah Hinterlasse einen KommentarWie kann ich meinen Garten, Balkon oder Hof naturnah gestalten?
Wie schaffe ich Akzeptanz? Wie gelingt die Pflege?

In ihrem reich bebilderten Vortrag mit anschließendem Erfahrungsaustausch beschreibt Corinna Hölzer Stolpersteine und Erfolge, wenn es darum geht, aus ödem Abstandsgrün ökologisch wertvolle Oasen zu schaffen. Im Wohnumfeld wird man ständig von Mietern und Hauswarten kritisch beäugt, muss erklären und geduldig sein. GaLaBau-Pflegefirmen müssen an die neuen naturnahen Flächen herangeführt werden, eine Herausforderung.
Dr. Corinna Hölzer ist Biologin und Mit-Gründerin der Stiftung für Mensch und Umwelt, bekannt durch deren Initiative „Deutschland summt!“ und das Projekt „Treffpunkt Vielfalt – Naturnahe Freiflächen in Wohnquartieren“, Berlin.

Freitag, den 22. März 2024
18.30 Uhr im Saal des Kiez Zentrums Villa Lützow
Lützowstraße 28
10785 Berlin
Viele Anregungen zum Thema finden sich unter:
https://stiftung-mensch-umwelt.de/veroeffentlichungen.html
Die Veranstaltung ist kostenfrei.

(K)ein Platz für wilde Tiere!
Veröffentlicht: Dezember 4, 2023 Abgelegt unter: Gemeinschaftsgarten, Pflanzen im Garten, Vögel, Insekten und andere Wesen | Tags: Artenvielfalt, Ökologie, Biodiversität, Garten in der Stadt, Gemeinschaftsgarten, Gemeinschaftsgarten wachsenlassen, Lebensräume für Insekten, Naturgarten, naturnahes Gärtnern, Urbanes Gärtnern Hinterlasse einen Kommentar
Wenn von wilden Tieren die Rede ist, denken die meisten von uns wahrscheinlich an Löwen, Tieger, Elefanten…..Eisbären…alle in ihrer Existenz bedroht und unterstützungbedürftig und sehr weit weg….
Denn: was ist eigentlich mit unserer einheimischen Natur und ihren wilden Tieren?
Was ist mit Gartenschläfer, Ringelnatter, Hufeisennase, Kiebitz, Iltis, der Waldbirkenmaus, der Smaragdeidechse, der Zauneidechse, der Waldeidechse, der Mauereidechse, dem Birkhuhn, dem Auerhuhn, der Sumpfohreule, der Turteltaube, dem Braunkehlchen, dem Gartenrotschwanz, dem Kuckuck, dem Feldsperling, dem Haussperling, dem Laubfrosch, der Kreuzkröte, dem Alpenschnegel, der Wald-Schnirkleschnecke….
… eine Rote Liste Berlin für Weichtiere aus dem Jahr 2016 (!) besagt, dass ca. 40 Prozent der Land- und Wasserschnecken und ca. 44 Prozent der Muscheln bedroht sind.
Aktuell stehen in Bayer knapp 70 Prozent der heimischen Schnecken- und Muschelarten stehen auf der Roten Liste.


Was ist mit den vielen Spinnen, Asseln, Käfer, Tag- und Nachtfaltern, Grashüpfern, Würmern, die so wichtig für unsere Ökosysteme deren Verschwinden die Menschen kaum wahrnehmen?
Die gemeinsam mit ihren schwindenden Lebensräumen lautlos verschwinden und bitterlich fehlen…


Viele von diesen unscheinbaren Tieren beseelen unseren Naturgarten, wir freuen und wundern uns über alles, was kreucht, fleucht, brummt und fliegt und versuchen nun schon seit 13 schönen Jahren, ihnen mitten in der Stadt Lebensräume zu bieten.
Was braucht ein Naturgarten?


Totholz.
In jeglicher Form.
Am besten als vertikales Totholz, aber da kommt uns immer wieder die Verkehrssicherheit in die Quere und es braucht immer wieder neue und ausführliche Gespräche, um gefällte Bäume wenigstens auf zwei Meter stehen lassen zu dürfen, auch da, wo sie so stehen, dass sie eigentlich keine*r auf den Kopf fallen können, wenn er/sie vorbei läuft.
Aber auch Holzstapel oder Holz aus Beete-und Wegeumrandung bieten für viele Insekten Lebensraum.
Brachen, “leere” Flächen, Lehm
Ein großes Problem für die Natur in der Stadt ist die übermäßige Versiegelung der Flächen. Alles schön aufgeraumt und (mit Laubläsern (!)) bestens zu reinigen.
Viele Wildbienen und andere Lebewesen brauchen Brachen und natürliche Baustoffe wie Sand und Lehm als Lebensraum und Nistplatz.
So etwas zu zulassen oder zu installieren ist sogar auf Balkonen möglich: eine kleine Schale mit Lehm kann überall aufgestellt werden.


‘was für Tiere stehen lassen
Ich bin mir nicht sicher, warum uns seit Jahrzehnten suggeriert wird, den Garten ‘winterfest’ zu machen, bedeute, alles aufzuräumen, was in irgendeiner Form als ‘unordentlich’ empfunden werden könnte.
Deutscher Ordnungssinn? Die Kettensägen-, Laubbläser- und Hecksler-Industrie?
Auf jeden Fall: Viele kleine Tiere benötigen abgestorbene Pflanzenteile und Blütenstände als Überwinterungsmöglichkeit. Vögel und andere Tiere freuen sich über stehengelassene Samenstände und auch ein paar Maiskolben und Johannisbeeren und andere Früchte kann man freundlicherweise auch für die Tiere des Gartens stehen lassen. Früher gab es dazu sogar deutsches Liedgut: “heut lasst uns ernten die allerletzen Felder…….Vögelchen und Mäuschen bekommen auch noch etwas ab…”
Sehen zudem auch wunderschön aus mit ihren Formen und Farben.


Winterfest bedeutet in unserem Naturgarten (neben dem Schläuche einrollen und ins Haus bringen und Sitzmöbel abdecken): Laub vom Rasen auf die Beete fegen, Laubhaufen für Igel und Co aufschichten (macht übrigens besonders mit Kindern eine Menge Spaß!).
Ich glaube, das war’s im Großen und Ganzen.
Essen und Trinken zu jeder Jahreszeit
Dass der Garten (oder Balkon) zu jeder Jahreszeit vom Frühblüher im März bis zu den Astern als Spätblühern bis in den November hinein Nahrung für Wildbienen bieten sollte, spricht sich mehr und mehr herum.
Also: Vielfalt lässt sich pflanzen!
Dass auch Insekten Durst haben, wird häufig vergessen.
Daher: Neben den Vogeltränken auch Insektentränken im Garten, auf Balkonen und Höfen anlegen. Geht ganz einfach, Kinder und Erwachsene haben Spaß bei der kreativen Herstellung und schön aussehen tut es auch.


Steinbiotope, durchlässige Ritzen und Fugen für Pflanzen und Tiere; Recyclingmaterialien


Mit viel Engagement und Muskelkraft (ein ganzes – geschenktes – Dach aus Spandau wurde nach Berlin Mitte transportiert) unserer Mitgärtner*innen haben wir in diesem Jahr neue Hochbeete in unserem Garten installiert.
Wir wollten weg von der kastenförmigen Bauweise mit Paletten und geschwungene Formen in unserem Garten installieren und suchten nach Möglichkeiten, die Hochbeete durchlässig zu gestalten, so dass auch Tiere und Pflanzen in den Ritzen Lebensräume finden können.
In den aufgeschichteten Dachziegeln wurde neben Erde auch eine Schicht Lehm eingebaut, bei der Mischung mit Sand haben wir mit unterschiedlichen Mischverhältnissen, die für Insektennistplätze empfohlen werden, experimentiert.


Natürlich verfügen die Hochbeete auch über ein entsprechendes Innenleben, zum Hochbeetbau folgt hoffentlich in nicht allzu ferner Zukunft ein gesonderter Bericht.
Wir sollten überall da, wo wir die Möglichkeiten haben, mit recycelten (Natur-) materialien arbeiten.
Viel zu viel von Menschen verursachter Müll auf dieser Welt.
Das bedeutet natürlich auch (körperliche) Arbeit, Transport, Organisation, aber es lohnt sich und eigentlich macht es dem Menschen sogar Spaß, sich zu bewegen.
Muss man halt nicht in ein dröges Fitness-Studio.
Wir hoffen sehr, dass sich viele Tiere und einheimische Pflanzen in all den Ritzen und Fugen einnisten werden.
In diesem Zusammenhang haben wir auch mit den Kindergartenkindern in unserem Garten eine Krabblerburg errichtet.
Mit Innenleben zum Rückzug und Möglichkeiten zum Sonnenbaden in den Außenbereichen. Und hoffentlich kommt die Zauneidechse zurück, die ich im Spätsommer dieses Jahres in unserem Garten gesichtet habe, weiß der Teufel, wie sie den Weg in unseren Garten gefunden hat.


Was ihr sonst noch in euren Naturgärten machen könnt: Blühwiesen aussäen!
Eine Miniform von so etwas geht auch im Blumenkasten auf der Fensterbank.
Wichtig auch hierbei: auf regionales Saatgut achten!
Da wird man im Internet unter regionales Saatgut mittlerweile gut fündig, wenn amn passende Anbieter sucht. Auf die bunten Tütchen aus dem Baumarkt sollte man verzichten.

“Liebe Freunde,
Die Menschheit führt Krieg gegen die Natur.
Das ist Selbstmord.
Die Natur schlägt immer zurück – und das bereits mit wachsender Kraft und Wut.
Die Artenvielfalt bricht zusammen. Eine Million Arten sind vom Aussterben bedroht.
Ökosysteme verschwinden vor unseren Augen.
Wüsten breiten sich aus.
Feuchtgebiete gehen verloren.
Jedes Jahr verlieren wir 10 Millionen Hektar Wald….”
Anfangsworte der Ansprache des Generalsekretärs Antonio Guterres an der Columbia University: „Der Zustand des Planeten“
New York 02. Dezember 2020

Wer Lust hat, sich gemeinsam mit uns für Biodiversität und Stadtnatur zu engagieren, schreibe an uns unter:
Und finanziell kann man uns ganz leicht unterstützen unter:
VORANKÜNDIGUNG: SAVE THE DATE!
Veröffentlicht: Oktober 3, 2023 Abgelegt unter: Gemeinschaftsgarten, Pflanzen im Garten | Tags: Artenvielfalt, Garten in der Stadt, Gemeinschaftsgarten wachsenlassen, nachhaltiges Wirtschaften, Pflanzentauschmarkt, Urbanes Gärtnern Hinterlasse einen Kommentar
Jetzt beginnt wieder die Pflanzzeit und vielleicht soll das eine oder andere Plätzchen im Garten, auf Balkonen oder auch in der Wohnug für neue Schätze frei geräumt werden.
Daher laden wir ein zum
Pflanzentauschmarkt am Freitag, den 20.10.2023
16.00 – 19.00 Uhr
im Raum wachsenlassen und im Foyer des
Kiez Zentrums Villa Lützow
Lützowstraße 28
10785 Berlin
tauschen, verschenken, weitergeben:
ob zu groß gewordene und geteilte Stauden aus Gärten und von Balkonen oder auch zu viel gewordene Zimmerpflanzen… wir freuen uns auf Gärtner*innen aus Berlin und dem Umland!
Auch wer keine eigenen Pflanzen abzugeben hat, ist herzlich zum Stöbern und Fachsimpeln eingeladen.
Kontakt: wachsenlassen@web.de
Schönheit (III) und Garten – November 2021
Veröffentlicht: November 20, 2021 Abgelegt unter: Gemeinschaftsgarten, Pflanzen im Garten | Tags: Artenvielfalt, Ökologie, Garten in der Stadt, Gemeinschaftsgarten wachsenlassen, Nachhaltigkeit, Urbanes Gärtnern Hinterlasse einen Kommentar
November in der großen Stadt, grau, dunkel, trübe und der immer noch ansteigende Autoverkehr – wollten wir nicht damit beginnen, so vieles anders zu machen? – zerrt an Nerven und Nase.
November 2021 in immer noch pandemischen Zeiten, mehr noch, schlimmer als im letzten Jahr.
Die Stadt – Konsum, Geschwindigkeit, aufgewühlte Nerven, Empörung, Neonlicht und doch Grau in Grau; bunt getüpfeltes Laub, Nährwert für unsere Zukunft, wird geräuschvoll weggesaugt, aufgeräumt, weggeräumt.
Leistungsgespräche, Nichtverstehen, Verarmung der Gefühle, Nicht-handeln-können im Angesicht des Klimanotstandes.

Ich gehe in den Garten, es sind noch letzte Pflanzungen vozunehmen, Vorbereitungen für kommende Zeiten und Vorfreude auf das neue Jahr.
Nun ist die richtige Jahreszeit, dies mit Sorgfalt und Bedacht anzugehen, ohne Angst davor, dass die neuen Pflanzungen zu heiss und trocken stehen werden.
“Der Herbst ist immer unsere beste Zeit” sagte einst J.W. von Goethe.
In diesem Jahr fällt mir dazu ein: “wir ernten, was wir säen”, schlimmstenfalls neue Wellen.

Die Tagetes leuchten mir im fahlen Novememberlicht entgegen – welch eine Farbenfreude!
Direkt daneben steht eine Mariendistel in Blüte und hebt sich – zu dieser Jahreszeit?! – in strahlendem Lila vor ihren mit Marias Milch getränkten Blättern ab.

Die Herbstastern, Chrysanthemen und die Blütestände der Sedum-Gewächse sind eh meine liebsten Begleiter im Herbst, aber dass der Acker-Rittersporn seit dem Frühsommer immer noch sein unbeschreibliches Blau, vielleicht nun ein wenig milder als im August, an uns verschenkt, erfüllt mich auch in diesem Jahr mit sprachlosem Erstaunen.







Grauer November?
Nur in unseren verödeten Städten und den totbringenden Monokulturen auf dem Land, in der Natur, so scheint mir, “wird durchgeblüht”.
Aber da bin ich ja nicht die erste, die das entdeckt…





(Und direkt daneben zu dieser Jahreszeit der Rosenkohl, für mich einfach ein Wunder an Schönheit und soo zart und lecker!!!)
Andere scheinen sich darauf einzustellen, beim zunehmend milderen Klima einfach zu überwintern und mehrjährig zu werden, wie es einige Malvengewächse, zu deren Familie ja auch die bei uns meist zweijährige Stockrose Alcea rosae halten.




Die ‘wilden’ machen derweil eh, was sie wollen, wenn man sie nur lässt und ihnen Zeit und Raum zum leben gibt.
Dann schenken sie uns ihre Schönheit mitten im – menschengemachten grauen – November und erleuchten damit unsere Herzen.




Übrigens: Unser Garten liegt mitten in der Stadt. Wir bemühen uns seit 12 Jahren, ihn zu erhalten und wünschen uns mehr solcher Orte!
Für Menschen, Pflanzen und Tiere. Für unser Klima, für ein gesundes Ökosystem.
Weiße Blüten im Mai
Veröffentlicht: Juni 6, 2021 Abgelegt unter: Gemeinschaftsgarten, Pflanzen im Garten | Tags: Artenvielfalt, Biodiversität, Garten in der Stadt, Gemeinschaftsgarten wachsenlassen, Wachsenlassen Hinterlasse einen Kommentar
Eigentlich an Gehölzrändern beheimatet, breitet sich die Große Sternmiere bei uns wunderbar in unserem naturah gestalteten Staudenbeet aus und steht dort recht sonnig, aber zur heißen Jahreszeit auch gut von hoch wachsenden Stauden beschützt.
Die bis zu 60 cm hoch wachsendes Staude ist übrigens auch essbar, sie rundet z.B. Wildsalate und Quäuterquark geschmacklich ab.
Der ausgepresste Saft der Pflanze wurde früher gegen Augenentzündungen, Husten und Rheuma eingesetzt oder auch zur schnelleren Heilung bei Knochenbrüchen.
Die Große Sternmiere ist eine wichtige Nahrungspflanze für Nachtfalter.

Bei unserem Kerbel bin ich mir nicht sicher, ob es sich um den Echten Kerbel, Anthriscus cerefolium var. trichocarpaoder um die Kulturform, Anthriscus cerefolium var. cerefolium handelt.
Vor Jahren in unserem Garten ausgesät, sät er sich immer wieder zuverlässig an vielen verschiedenen Stellen aus, ich äußerst hübsch anzusehen mit seinen zarten Blättern und Blüten und findet mit seinem würzigem Aroma häufig Verwendung in der Küche.

Dass sich der Gewöhnliche Löwenzahn, Taraxacum sect. Ruderalia mit seinen gelben Blüten hier unter den weißen Blumen befindet, liegt natürlich an seinen wunderhübschen Samenständen mit seinen haarigen Flugschirmchen, die jede*r gerne mal wegpustet.
Der Löwenzahn ist eine sehr wichtige frühblühende Bienenweide, wird aber auch als Nahrungs- und Gemussmittel und in der Medizin verwendet.


Der Bärlauch, Allium ursinum wird bei uns immer zum ersten Frühjahrspesto des Jahres verarbeitet.
Bei ihm lohnt es sich, genau wie beim Waldmeister, Galium odoratum, der einen ähnlichen halbschattig- bis schattigen und feuchtenStandort benötigt, in die Hocke zu gehen, um den Reiz der kleinen weißen Blüten zu erkennen.
Beides sind schöne Bodendecker für die o.g. Bereiche, wobei der Bärlauch nach der Blüte komplett einzieht.

Von der Süßdolde, Myrrhis odorata, die leider viel zu selten bei uns in Gärten zu sehen ist, sind alle Teile essbar, haben einen anisähnliches, süssen Geschmack.
Die Samen werden im Herbst geerntet und ebenfalls zum Würzen verwendet. Diese dekorative Duftpflanze, die bis zu 200 cm hoch werden kann und gerne im halbschattigen Bereich steht, ist zudem eine bedeutende Nektarpflanze für Schmetterlinge, Bienen und Hummeln.

Die weiße Taubnessel, Lamium album, eine vielseitig einsetzbare Heilpflanze, deren jungen Triebe auch schmackhaft und gesund im Wildsalat sind, verfügt über wunderschöne Lippenblüten, die von unterschiedlichsten Bienenarten heiß geliebt werden.
Eine meiner weißen Lieblingsblüten!


Als Gärtnerschreck oder Gärtnertod werden lustigerweise die Milchsterne, bezeichnet und das aufgrund ihrer ausnehmend langen Haltbarkeit in der Vase als Schnitteblume. Milchsternsträuße verkauft man anscheinend nur einmal…(es wird aber auch behauptet, dass diese Bezeichnung daher kommt, dass die weiße Milch seiner Stengel Hautreizugen hervorrufen kann oder weil er sich dort, wo er sich wohl fühlt, sehr stark vermehren kann; wahrscheinlich die näherliegenden Erklärungen.)
In unserem Garten breitet sich seit dem letzten Jahr der, wie ich vermute Ornithogalum montanum, an unterschiedlichen Stellen aus. Wie er Einzug bei uns hielt, vermag ich nicht zu sagen, aber schön, dass er mit seiner langen Blütezeit von April bis Juni bei uns ein Zuhause gefunden hat.



und noch mehr blaue Blumen im Mai
Veröffentlicht: Mai 18, 2021 Abgelegt unter: Gemeinschaftsgarten, Pflanzen im Garten | Tags: Biodiversität, Gemeinschaftsgarten wachsenlassen, Stadtnatur, Urbanes Gärtnern, Wachsenlassen Hinterlasse einen Kommentar
Noch immer erfreut uns die Kronen-Anemone Anemone coronaria mit ihrem tiefen Blau, das im Verlauf der Blüte einen leichten Lila-Farbton animmt.
Auch das Lugenkraut Pulmonaria officinalis blüht – nicht nur zu unserer, sondern auch zur Freude der Wildbienen, die es reichlich besuchen – unermüdlich weiter und steht dabei im reizvollen Farbkontrast zum Laub der benachbarten Mariendiestel Silybum marianum.


Neu hinzugekommen ist die Clematis Alpina, eine robuste frühblühende Clematissorte, die ihre hübschen violettblauen Blüten seit Jahren in unserem Garten zuverlässig ab April zeigt und im Spätsommer meist noch eimal durch eine zweite Blüte überrascht.

Das feuchtigkeitsliebende Kaukasus-Vergißmeinnicht Brunnera macrophylla, ebenfalls ein früher Nahrungsspender für Insekten, verfügt über den tiefsten Blauton von allen Vergißmeinnicht-Arten und erfreut im Jahreverlauf durch sein sich immer mehr entwickelndes herzförmiges Blattwerk, das einen hübschen Bodendecker auch im Halbschatten abgibt.

Neu hinzugekommen ist der Borretsch Borgo officinalis, eine Gewürz- und Heilpflanze. Dieses in der Regel einjährige Gewächs hat in den letzten zwei Jahren begonnen, in unserem Garten zu überwintern.
Sehr dekorativ machen sich seine essbaren Blüten in (Wild-) Salaten.
Die ganze Pflanze schmeckt leicht nach Gurke und symbolisiert passenderweise Fröhlichkeit und Lauterkeit im Denken.


Und dann ist vor einigen Tagen noch der persiche Ehrenpreis Veronica persica dazugekommen.
Oft übersieht man seine kleinen wunderschönen Blüten mit ihrem leuchtenden Blau am Wegesrand.
Wie die meisten Veronika-Sorten verfügt auch er über Heilkräfte ud wird bei Haut- und Stoffwechselbeschwerden eingesetzt.


…und andere blaue Blumen im Frühling
Veröffentlicht: April 20, 2021 Abgelegt unter: Pflanzen im Garten | Tags: Artenvielfalt, Bienenweide, blaue Blume, Frühjahrsblüher, Gemeinschaftsgarten wachsenlassen, Wachsenlassen Hinterlasse einen KommentarSie steht für die Sehnsucht nach dem Unerreichbarem, dem Unendlichen, aber auch nach der Erkenntnis des Selbst und für die Liebe; oft wird sie auch als die Verbindung von Mensch und Natur gedeutet: die blaue Blume.
Da bleibt uns nur zu hoffen, dass diese Verbindung eine erreichbare ist….

In userem Garten beginnt der Reigen der blauen Frühlingsblumen mit dem kleinen Blausternchen, der Scilla Siberica.
Schon im März beginnt dieses Zwiebelgewächs zu blühen und gehört nach dem Auftakt der bunten Krokusse zu den ersten Insekten- und Bienenweiden.
Gleichzeitig blüht das Duftveilchen, Viola odorata und wer sich einmal zu diesen reizenden Geschöpfen bei Sonnenschein hinuntergebeugt hat, weiß, worin sich das odorata von allen anderen Veilchen unterscheidet: Mit seinem betörenden Duft lockt es nicht nur zahlreiche Hummeln an, sondern auch uns Menschen.
Seine Bedeutung als energiereiche Nektarpflanze für viele Fluginsekten ist nicht zu unterschätzen.

Das Duftveilchen findet Verwendung als Heilkraut, es kann helfen bei Kopfschmerzen, Husten, Heiserkeit, chronische Bronchitis, Schnupfen und Akne und auch in der Küche: Blätter und Blüten sind essbar, eine wunderschöne und wohlschmeckende Zutat für den Wildkräutersalat im Frühling oder als kandierte Blüten für Süßspeisen.
Die Traubenhyazinthe, Muscari,
wird manchmal auch Bienenweide genannt und somit wird ihr Wert als Frühblüher in einigen Gegenden schon namentlich genannt.
Die weiß gesäumten, aufgeplusterten Blauröckchen der einzelnen Blüten werden vor allem von den Männchen der Rostroten Mauerbiene (Osmia bicornis) besucht.
Und wer ganz nah an die Rispen herangeht, erschnuppert auch hier einen, jedoch zarten Duft.

Die Kronen-oder Garten-Anemonen, Anemone coronaria verschönern im zeitigen Frühjahr unseren Garten ebenfalls mit ihren unterschiedlichen Blautönen. Sie sind eine Pflanzenart der Gattung Windröschen und auch in vielen Rottönen und weißblühend zu finden.


Und übrigens: Das Träumen klappt mit diesen schönen Frühjahrblumen auch auf dem Balkon.
Ich suche die blaue Blume,
Ich suche und finde sie nie,
Mir träumt, dass in der Blume
Mein gutes Glück mir blüh.
(aus: Die blaue Blume, Joseph von Eichendorff, 1818)

Geflecktes Lungenkraut Pulmonaria officialis…
Veröffentlicht: April 18, 2021 Abgelegt unter: Pflanzen im Garten | Tags: Artenvielfalt, Biodiversität, Gemeinschaftsgarten wachsenlassen, Lungenkraut, Natur in der Stadt Hinterlasse einen Kommentar
Vor einigen Tagen hat das gefleckte Lungenkraut in unserem Garten zu blühen begonnen und erfreut uns seither täglich und – wenn wir Glück haben, noch bis in den Mai hinein- mit seiner prächtigen Farbe von tiefem, reinem Blau, das sich aus den rosa und violetten Knospen entwickelt.
Das echte Lungenkraut fühlt sich wohl im lichten Schatten am Gehölzrand, da es hier im Frühjahr genug Sonne zur Laubentwicklung bekommt.
Neben seinen hübsche Blüten zeichnet es sich vor allem durch seine hübschen charakteristisch gefleckten Blätter aus. Die eiförmigen bis lanzettlich verlaufenden, ganzrandigen und leicht behaarten Blätter tragen auffallend weiße Flecken und Pünktchen, von denen das Lungenkraut wohl auch seine Namen erhalten hat, da sie an Lungenflügel erinnern.

Pulmonaria officinalis ist durch seine frühe (und lange) Blütezeit eine wichtige Nahrungspflanze für viele Insekten und auch für eher schatigge Balkone und Kübel geeignet. Das Lungenkraut mag einen gut durchfeuchteten Boden, auf Trockenheit, aber auch auf Staunässe reagiert es empfindlich.
Es ist bei Schwebfliegen und Schmetterlingen beliebt und besonders langrüsselige Bienen und deren Verwandte laben sich am Pollen.
Gärtner*innen und Balkonbesitzer tun also den ersten frühfliegenden Insekten einen Riesengefallen, wenn sie dem Lungenkraut einen Platz im Halbschatten geben – und jede*r, der die blauen Blumen mag, wird sich auf jeden Fall an seinen Blüten erfreuen…
Die Wildtstaude wird seit dem Mittelalter als Heilkraut erwähnt, wobei seine Heilwirkung umstritten ist und in der Schulmedizin nicht anerkannt.
Ihre zahlreichen Inhaltsstoffe wie Saponine, Gerbstoffe und Kieselsäure, wirken auf jeden Fall schleimlösend, reizlindernd, und zusammenziehend (adstringierend).
So werden Aufgüsse bzw. Tees u.a. auch heute noch bei Beschwerden wie Atemwegserkrankungen, Erkältungskrankheiten mit Husten, Heiserkeit, Durchfall und Blasenbeschwerden verwendet.
Aber auch in der Küche ist das Lungenkraut zu verwenden:
Die jungen Blätter haben einen leicht bitteren, leicht kohlartigen und milden Geschmack und passen gut in Wildkräutersuppen und – salate.

Purpurrote Taubnessel – Lamium purpureum
Veröffentlicht: April 10, 2021 Abgelegt unter: Gemeinschaftsgarten, Pflanzen im Garten | Tags: Gemeinschaftsgarten wachsenlassen, Wildbienen im Garten, Wildpflanzen Hinterlasse einen Kommentar
Immer noch von vielen als ‘Unkraut’ missachtet oder kaum wahrgenommen, zählt die purpurrote Taubnessel zu den allerersten wichtigen und – wie ich finde – sehr hübschen Frühjahrsblühern in unseren Gärten, aber auch auf Brachen und am Wegesrand.
In unserem Garten tummeln sich früh ausfliegende Wildbienen an den Lippenblütlern und wir haben einige Hummelköniginnen gesichtet, die hier erste Nahrung finden.
Auch wenn die Nessel kaum Pollen und Nektar produziert, ist sie gerade im Frühjahr eine sehr wichtige Nahrungsquelle für Insekten.
Die purpurrote Taubnessel wird 10 bis 40 Zentimeter hoch und blüht von März bis Oktober.

Sie lässt sich in naturnahen Gärten schön in Staudenbeete integrieren und bereichert auch Standorte im Halbschatten.
Aber nicht nur für Wildbienen liefert der purpurrote Blüher wohlschmeckende und gesunde Nahrung.
In der Küche kann sie in Salate, Suppen, in Smoothies und Tees verwendet werden und verfügt über folgende Inhaltsstoffe:
Vitamin B und C, Aucubin, Gerbstoffe, Germanium, Kalium, Kieselsäure, Schleimstoffe, Zink und Zirkon.
Es werden nur die Blüten geerntet.
Im März und April sollte man aber den Bienen und Hummeln den Vortritt lassen, sie sind auf diese erste Nahrung angewiesen, um das Frühjahr zu überstehen. Wir ernten sie einfach später ab, wenn schon mehr anderes blüht.

In der Hausapotheke kann Laminum purpureum bei Atemwegserkrankungen, gegen Harnwegsentzündungen und äußerlich bei Hautentzündungen und leichten Verbrennungen angewendet werden.
Sie wirkt abschwellend, antibakteriell, antiseptisch, auswurffördernd, blutreinigend, blutstillend, desinfizierend, entzündungshemmend, harntreibend, reizmildernd, schleimhautschützend, wundheilend und zusammenziehend.
In der Volksheilkunde ist die Taubnessel eines der besten Mittel gegen Frauenleiden. So kann die zu schwache Menstruation stärken oder die zu starke Menstruation abschwächen.
Die Taubnesseln (Lamium) sind übrigens nicht mit den Brennnesseln verwandt. Sie gehören zur Familie der Lippenblütler, wie auch die Salbei- und Minze-Arten.
