Spaziergang durch den herbstlichen Garten
Veröffentlicht: Oktober 21, 2022 Abgelegt unter: Allgemein, Gemeinschaftsgarten | Tags: Artenvielfalt, Gemeinschaftsgarten, Gemeinschaftsgarten wachsenlassen, Urbanes Gärtnern, Wir und die Natur Hinterlasse einen Kommentar
Der Herbst ist fortgeschritten und bald kommt der Winter. Wie bereiten sich die Pflanzen auf den Winter vor? Welche Maßnahmen ergreifen sie für ihren Schutz? Was können wir von ihnen lernen, um zufrieden durch den Winter zu kommen? Welche Angebote der Stadtnatur können wir nutzen, um uns für den Winter zu stärken?
WANN?
Mittwoch, 26. Oktober 2022, 16.00 – 18.00 Uhr
WO?
Gemeinschaftsgarten wachsenlassen,
Kiez Zentrum Villa Lützow
Lützowstr. 28, 10785 Berlin
Dieses Angebot richtet sich an Einsteiger*innen in der urbanen Pflanzenkunde.
Nur mit Anmeldung unter: julia.wachsenlassen@web.de
Wiedereröffnung der LeihSämerei wachsenlassen in Berlin Mitte, Tiergarten-Süd
Veröffentlicht: Oktober 7, 2022 Abgelegt unter: Allgemein, Gemeinschaftsgarten, LeihSämerei | Tags: Artenvielfalt, Ökologie, Garten in der Stadt, Gemeinschaftsgarten wachsenlassen, Saatgutsouveränität, Saatguttausch, samenfestes Saatgut, Urbanes Gärtnern Ein Kommentar
Ab dem 8.10.2022, zum KiezTag der Kiez Zentrums Villa Lützow in der der Lützowstraße 28, 10785 Berlin
wird unsere LeihSämerei endlich wieder für alle Gärtner*innen, die ihr selbst geerntetes Saatgut von samenfesten, regionalen Pflanzen mit anderen tauschen möchten, wieder zugänglich sein.
Ab Dienstag, dem 11.10.2022 ist Die LeihSämerei wieder öffentlich zugänglich in der Zeit von Di-Do, 11.00 – 17.00 Uhr
im Foyer des Kiez Zentrums Villa Lützow.
Eine offizielle Eröffnung mit einem gemeinsamen Saatgutreinigungsnachmittag ist in Planung, der Termin wird demnächst bekannt gegeben und wir freuen und auf einen regen Austausch und Veranstaltungen rund um das Thema Saatgutsouveränität!

Infromationen und Anfragen zur LeihSämerei unter: wachsenlassen@web.de
Wann wir die nördliche Steinmetzstraße verkehrsberuhigt?
Veröffentlicht: September 12, 2022 Abgelegt unter: Initiative Steinmetzstraße | Tags: Gemeinschaftsgarten wachsenlassen, Initiative Steinmetzstraße, Urbanes Gärtnern, Verkehrsberuhigug, Verkehrsberuhigung nördliche Steinmetzstraße Hinterlasse einen KommentarViel Lärm durch den anwachsenden Straßenverkehr – der kurze nördliche Teil der Steinmetzstraße in Berlin Schöneberg hat sich zunehmend zu einer beliebten Abkürzung für die sie umgebenden Hauptverkehrsstraßen entwickelt; erhöhte Unfallgefahr – immer wieder kommt es zu Fahrradunfällen und Anwohner*innen haben Problme, die Straße zu überqueren; die Sorge darum, dass besonders Kinder und in ihrer Mobilität eingeschränkte Personen sicher über die Straße kommen; schlechte Qualität der Atemluft durch hohe Emissionen; viel zu wenig Begegnungsraum für die Nachbarschaft…die Liste der Einschränkungen der Lebensqualität in der kleinen Straße ist lang.
Daher haben sich Anwohner*innen der nördlichen Steinmetzstraße im Jahr 2018 zusammengeschlossen, um sich für eine Verkehrsberuhigung ihrer Straße einzusetzen:
So ist die Initiative Steinmetzkiez enstanden.

Das Konzept, wie sich eine solche Beruhigung praktisch durchführen lässt, ist gut durchdacht:
Der Weg dahin ist eine Sperrung für den Durchgangsverkehr durch Poller auf Höhe der sich gegenüberliegenden Häuser Nr. 77 und Nr. 5. Dann kann die Steinmetzstraße nach wie vor von beiden Seiten befahren werden, von der Bülow- und der Kurfürstenstraße. Durch die Poller wird jedoch erreicht, dass neben dem vermehrten Verkehr für die neuen Unternehmen und Geschäfte nicht auch noch der Durchgangsverkehr zunimmt. Radfahrende können die Steinmetzstraße weiter durchfahren, für die Anwohner:innen bleiben genügend Parkplätze erhalten. Als die Straße von Mai 2018 bis September 2020 wegen eines Baukrans auf der Fahrbahn gesperrt war, zeigte sich, dass alle an ihr Ziel gelangen, ohne die gesamte Straße belasten zu müssen.
Von Seiten des Bezirkes wurde Interesse gezeigt und nach und nach Unterstützung signalisiert.
Ein Erfolg für die Initiative, die auch viele Anwohner*innen für das Vorhaben gewinnen konnte.


In Aktionstagen zu unterschiedlichen Themen– informiert die Initiative seit Mai 2022 über ihr Vorhaben und zeigt an diesen Tagen vor allem, was die Straße auch sein könnte, wenn sie durch einen Korridor für den Durchgangsverkehr geschlossen würde: ein Ort der Begegnung für die Menschen im Kiez!
Die Durchführung von kreativen Mitmach-Aktionen für die Kinder wären ebenso möglich wie der Austausch von nachbarschaftliche Gesprächen für die Erwachsenen.



Auch die Pflege der Straßenbäume und die sie umgebenden Baumscheiben gehört seit Jahren für einige Anwohner zuverlässig zu ihren nachbarschaftlichen Aktionen, oder besser gesagt Aufgaben.
Wir alle sollte es eigentlich wissen, wie wichtig unsere Straßenbäume für die Lebensqualität in unseren Städten sind: ohne Bäume keine Luft zum Atmen.
Aber Natur in der Stadt, und sei es auch auf noch so kleinstem Raum, ist auch lebenswichtig für viele Insekten und Vögel, auf deren kostenlosen Ökosystemleistungen wir Menschen wiederum dringendst angewiesen sind. Daher bemühen wir uns, die Baumscheiben unserer Straße ökologisch sinnvoll zu gestalten und es den ansässigen Bäumen nicht noch schwerer durch unsachgemäße Bepflanzungen zu machen.
Und nicht zuletzt:
Straßenbäume und blühende Baumscheiben verbessern die Lebensqualität in der Stadt nicht nur durch ihre beeindruckende Fähigkeit, unsere Atemluft zu verbessern, sondern es macht einfach Freude, sie anzuschauen im sonst so häufig tristen Straßengraubraun.


Anwohner*innen der Straße haben also schon viel getan, um die Wohn- und Lebensqualität in ihrer Straße zu verbessern, die Frage, die noch offen bleibt ist:
Wann wir die nördliche Steinmetzstraße verkehrsberuhigt?
Dies liegt nun in den Händen der Bezirkspolitik, die der Initiative von Beginn Interesse signalisiert hat und eine positive Zukunft in Aussicht gestellt hat.
Nun hoffen alle auf einen verbindlichen Entschluss, damit noch einmal tief Luft geholt werden kann, auf dass der lange Atem nicht ausgeht, falls es dann mit der Umsetzung dieser verbindlichen Zusage unter Umständen doch noch etwas länger dauern sollte.

Die Fotos zeigen Eindrücke vom 4. Aktionstag der Verkehrsberuhigung der nördlichen Steinmetzstraße, der unter dem Motto ‘die Straße als Raum zum Erzählen und Lesen’ am 25.8.2022 stattgefunden hat.
Wir danken
Hans Hütt, https://www.schreiben-fuer-die-nachbarschaft.de/author/hans-huett/
Nurten Hirik,
www.pfh-berlin.de/de/einrichtung/stadtteilmuetter-engagiert-schoeneberg-nord-und-friedenau-ost,
Babette Dombrowski, Gemanistin, Lektorin und Charlotte von Bausznern https://www.das-butterbrot.com/ für die abwechselungsreiche Gestaltung des nachbarschaftlichen Aktionstages.





Artenvielfalt in Berlin Mitte II
Veröffentlicht: September 5, 2022 Abgelegt unter: Gemeinschaftsgarten, Vögel, Insekten und andere Wesen | Tags: Artenvielfalt, Garten in der Stadt, Gemeinschaftsgarten wachsenlassen, Lebensräume für Wildbienen, naturnaher Garten in d Stadt, Urbanes Gärtnern, Wildbienen Ein Kommentar
Wir wünschen uns immer noch Mitgärtner*innen, die uns Namen und Geschichten zu unseren vielen kleinen Gartenbewohnern erzählen können!












Fotos: W. Puhlmann
Pflanzen- und Gartenführung am 25.5.2022
Veröffentlicht: Mai 20, 2022 Abgelegt unter: Gemeinschaftsgarten, Kräuter und Heilpflanzen | Tags: Artenvielfalt, Gartenführung in Berlin, Gemeinschaftsgarten wachsenlassen, Kräuterkunde, Urbanes Gärtnern Hinterlasse einen Kommentar
Stadtgärtnern mit der Natur – Gartenführung am 27.4.2022
Veröffentlicht: April 21, 2022 Abgelegt unter: Gemeinschaftsgarten, Kräuter und Heilpflanzen | Tags: Ökologie, Garten in der Stadt, Gartenführug wachsenlassen, Gemeinschaftsgarten wachsenlassen, Kräuterführung, Urbanes Gärtnern 2 Kommentare
Für Umweltgerechtigkeit und einen lebenswerten Kiez
Veröffentlicht: April 10, 2022 Abgelegt unter: Gemeinschaftsgarten, Initiative Steinmetzstraße | Tags: Ökologie, Baumscheiben, Biodiversität in der Stadt, Garten in der Stadt, Gemeinschaftsgarten, initiative steinmetzkiez, Nachhaltigkeit, steinmetzkiez, Umweltgerechtigkeit, Urbanes Gärtnern Hinterlasse einen KommentarDie Initiative Steinmetzkiez steinmetzkiez.org
engagiert sich seit dem Herbst 2018 für mehr Umweltgerechtigkeit, ein gutes nachbarschaftliches Miteinander und insbesondere eine Verkehrsreduzierung ihrer Straße.
Es geht den Mitglieder*innen der Initiative um weniger Umweltbelastungen und Verkehr, mehr Sicherheit und Lebensqualität – für alle, die im Steinmetzkiez leben, arbeiten, lernen oder einfach nur hier entlangspazieren!
Der Weg dahin ist eine Sperrung für den Durchgangsverkehr durch Poller auf Höhe der sich gegenüberliegenden Häuser Nr. 77 und Nr. 5.
Dann kann die Steinmetzstraße nach wie vor von beiden Seiten befahren werden, von der Bülow- und der Kurfürstenstraße. Durch die Poller wird jedoch erreicht, dass neben dem vermehrten Verkehr für die neuen Unternehmen und Geschäfte nicht auch noch der Durchgangsverkehr zunimmt. Radfahrende können die Steinmetzstraße weiter durchfahren, für die Anwohner*innen bleiben genügend Parkplätze erhalten.
Seit März 2022 kooperiert das Team wachsenlassen mit der Initiative Steinmetzkiez und wir engagieren uns nun gemeinsam für einen lebenswerten Kiez in der nördlichen Steinmetzstraße in Berlin Schöneberg!

Am 6.4.2022 haben wir damit begonnen, die Baumscheiben in dem für eine Sperrung des Durchgangsverkehr vorgesehenen Bereiches zu begrünen.
Baumscheiben in der Stadt sind eine Herausforderung für sich.
Es gibt – berechtigterweise! – einige Auflagen von Seiten der zuständigen Grünflächenämter und sie sind, neben der Rücksichtsnahme auf die an ihnen ansässigen Bäume, einem enormen Druck durch die Nutzung unserer Straßen und Gehwege ausgesetzt.
Wer von uns Stadtmenschen empfindet schon diesen, für unsere Bäume viel zu kleinen unversiegelten Versorgungsbereich, als schützenswerte Stadtnatur?
Meist sind es kahle, völlig verfestigte Bodenbereiche, die der Notdurf unserer Stadthunde und der Ansammlung von Zigarettenkippen und anderem Müll dienen und die zudem bei immer weniger und immer häufiger als Starkregen niederkommenden Regenfällen unsere Stadtbäume versorgen sollen.
Können sie nur sehr notdürftig. Dafür sind sie zu klein.
Eine mögliche Lösung:
Mehr Entsiegelung in unseren Städten – heißt auch: größere Baumscheiben, mehr Biodiversität, mehr Lebensräume für Vögel und Insekten!

Wir haben uns dazu entschlossen, die Baumscheiben, die den ‘grünen Korridor’ der angestrebten Verkehrsberuhigung berühren, mit Gründüngungspflanzen auszusäen, um dem beschädigten Boden erst einmal die Möglichkeit zur Heilung zu geben.
Vor der Aussaat ging es erst einmal ums Entmüllen und Säubern. Danach haben wir den Boden vorsichtig aufgeraut und die Gründüngung ausgebracht.

Gründüngungspflanzen haben je nach ihrer Art unterschiedliche bodenverbessernde Eigenschaften und stören den anwohnenden Baum nicht in seinem Wachstum. Sie sind Stickstoffsammler, sorgen für eine tiefe Bodendurchwurzelung, verbessern die Bodengare (das ist in der Landwirtschaft der Idealzustand eines fruchtbaren Bodens) und sind gut für Nützlinge.
Sie erfreuen durch ihre reiche Blüte Menschen, Insekten und Vögel.
Sie sind mehr ein Beitrag zur Biodiversität in der Stadt als eine Pflege der Bäume, wobei sie diese in ihrem Dasein unterstützen, indem sie den Boden vor Auswaschung und Erosion schützen.


Aussaaten auf Baumscheiben im öffentlichen Raum sind noch einmal ein besonderes Wagnis, weil sie über eine lange Zeit (ca. 4 Wochen) im Zeitraum ihres Keimens uns Wachsens sehr verletzlich und unauffällig sind.
Sie werden nicht gesehen (so tritt man/frau gerne auf ihnen herum) und müssen regelmässig gewässert werden.
Wenn sie diesen Zeitraum überlebt haben, erweisen sie sich in der Regel als sehr robust.
Also hoffen wir auch hier auf eine gute Nachbarschaft, um die nächsten Wochen zu überleben!
Aber genau darum geht es ja bei der Steinmetz-Initiative.

Parallel zu den Begrünungen der Baumscheiben freuen wir uns darüber, auch (zuerst einmal) zwei Höfe in der Steinmetzstraße (Nr. 4-5 und Nr. 76-77) mit Einverständnis der zuständigen Hausverwaltung GEWOBAG mit neuem Boden-Leben erfüllen zu dürfen.

Begonnen haben wir in den Höfen Steinmetzstraße 4-5.
Hier finden sich schon einige von Anwohnern liebevoll gestaltete Nischen und die Resonanz einiger Mieter*innen, ihren Hof naturnäher zu kultivieren, war sehr erfreulich.

Da der Boden im Hof sehr verarmt und ausgebrannt ist, haben wir uns auch hier dazu entschlossen, erst einmal mit Gründüngungen zu arbeiten, um Heilung herbei zu führen.
Wir werden schauen, wie sich die Zusmmenarbeit mit der Hausverwaltung und der damit verbundenen Logistik der ‘Grünpflege’ entwickelt, bevor insekten- und vogelfreundliche (und somit menschenfreundliche) Pflanzungen von Gehölzen oder Stauden vorgenommen werden können.



Unsere Städte werden immer mehr verdichtet, trotz des benötigten Wohnraums sollten wir unbedingt darauf achten, Lebensqualität, Orte der Erholung und des Durchatmens für Menschen und Tiere zu erhalten.
Es ist dringend geboten, Biodiversität und Artevielfalt in der Stadt zu fördern, zu erhöhen und zu erhalten.
Was bleibt uns noch außer unseren Hinterhöfen, Baumscheiben, Kleingartenanlagen und Parks?
Immerhin ein großes Potential, das wir sinnvoll nutzen sollten, bevor es zu spät ist.
Orte der Begegnung und des vielfältige Lebens, wir möchten sie in der Steinmetzstraße und hoffentlich auch woanderswo schaffen und/oder erhalten!

Aktuelle Informationen zur Initiative Steinmetzkiez finden sich unter steinmetzkiez.org und wachsenlassen.com.
Wir freuen uns über Mitgestalter*innen in Stadtgärten und im Kiez!
Artenvielfalt erhalten – für eine lebenswerte Welt
Veröffentlicht: März 24, 2022 Abgelegt unter: Gemeinschaftsgarten | Tags: Artenvielfalt, Biodiversität in der Stadt, Garten in der Stadt, Gemeinschaftsgarten wachsenlassen, initiative steinmetzkiez, Lebensräume schaffen, Nachhaltigkeit, steinmetzkiez, Urbanes Gärtnern Hinterlasse einen Kommentar
Moose gehören zu den ältesten Lebewesen auf unserer Erde, nach heutigen Auffassungen haben sie sich vor etwa 400 bis 450 Millionen Jahren aus Grünalgen der Gezeitenzone (die Region eines Küstenlandes, die bei Flut unter Wasser und bei Ebbe von Wasser unbedeckt ist) entwickelt und sie können mehrere tausend Jahre alt werden.
Aus der Antarktis ist ein Fund eines ca. 10000 Jahre alten Rindenmooses belegt.
Unglaublich, oder?
Wie kurz ist doch die Lebensspanne eines Menschen – und auch die der ganzen Menschheit – und wie groß ist unsere Hybris, unserer Mitwelt und deren zahlreichen Lebenwesen gegenüber.

Moose spielen eine bedeutende Rolle in Nährstoffkreisläufen, sie bieten Lebensräume für Kleintiere und Keimbetten für Blühpflanzen, wie hier dem behaartem Schaumkraut, Cardamine hirsuta, einem, wie ich finde, entzückendem Wildkraut, auch essbar, einem Neophyten in unseren Breitengraden, aber wer ist das mittlerweile nicht?

Überhaupt ist der Frühling die Zeit der kleinen, aber kraftvollen Entdeckungen, wir müssen zeitweise schon in die Hocke gehen und genau hinschauen, um die Kraft und Schönheit der Natur geniessen (und riechen) zu können.
Viele reizende Frühjahrsblüher, die wichtigen Nektar für die frühfliegenden Wildbienen zur Verfügung stellen, sind klein, noch ist das Sonnenlicht rar und sie nutzen das Licht der noch unbelaubten Bäume.

Anemona blanda

Viola odorata

Das heimische Mauer- Zimbelkraut, Cymbalaria muralis, blüht zwar erst ab Juni (dann muss man sich noch einmal bücken, um seine Schönheit zu erkennen), aber wird jetzt schon freudig begrüßt beim Wiederentdecken!
Jeder*r hat seine eigene Lebensstrategie, wir müssen ihnen nur ihre Lebensbedingungen erhalten – Boden, Luft, Wasser, Licht = Klima?
Und wir sollten nicht vergessen, dass diese auch unsere Lebensbedingungen sind.

Kraftvoller Austrieb Rhabarber, Rheum rhabarbarum

Zarte Schönheit der Pfingstrose, Paeonia, im zweiten Jahr nach ihrer Umpflanzung, welche sie gar nicht schätzt.

Waldige Verschlungenheit des Echten Mädesüß, Filipendula ulmaria.

Das Erwachen des hilfreichen Gundermanns, Glechoma hederacea.
So, jetzt kommt ein harter Bruch zu der vermeintlichen Idylle unseres Gemeinschaftsgartens – vermeintlich deshalb, weil auch dieser naturnahe Raum nicht einfach zu erhalten ist, der Bezirk Berlin Mitte sieht keine Möglichkeit, einen solchen Ort der Artenvielfalt in der Stadt zu finanzieren.
Wir gehen über zu der bitteren Realität des herkömmlichen und leidbringenden Umgangs mit unserer Stadtnatur:

Jedes Mal, wenn ich diesen Mieterhof in Berlin Schöneberg betrete – die Verwaltung nennt es euphemistisch Garten – werde ich von einem Gefühl des Grauens überfallen.
Wer ist so unsensibel und abgestumpft, dass er sich hier wohlgemut aufhalten möchte inmitten dieser um Hilfe schreienden Kreaturen?
Meine Hochachtung für diese Gehölze, die widrgsten Umständen und permanenter Verkrüppelung durch unkontrollierte, durch wen oder was auch immer normierte Bescheidungsaktionen trotzten, wächst mit jeden Besuch.
Und jedes sich aufbäumende Kraut oder Tier wird weggefegt oder höchstwahrscheinlich gepustet.
Und meine Hochachtung vor Mieter*innen, die sich gegen eine solche Mißachtung der Natur stemmen und sich aktiv dafür einsetzen, dass dieser Hof wieder zu einem Garten für Menschen, Pflanzen und Tiere wird!

Permakulturgärtner*innen behaupten, man kann jeden Boden heilen – wir werden es gemeinschaftlich versuchen.








