Artenvielfalt in Berlin Mitte II

Wir wünschen uns immer noch Mitgärtner*innen, die uns Namen und Geschichten zu unseren vielen kleinen Gartenbewohnern erzählen können!

Fotos: W. Puhlmann


Der Baum

Einst hat er unser Baumhaus getragen, dann wurde er von einem Pilz befallen – von welchem eigentlich? das sollte ich einmal in Erfahrung bringen – das Baumhaus musste weichen und er durfte immerhin auf 2,00 Meter stehen bleiben, wie schön, dass er noch teilweise da ist!

Ich empfinde das Absägen eines Baumes als einen schmerzlichen Prozess, der respektvoll durchgeführt werden sollte. Das Absägen bis auf den Stumpf ist an vielen Stellen nicht notwendig und jeder Zentimeter Totholz, der erhalten werden kann, fördert unser Ökosystem und die Artenvielfalt.
Es gibt sicherlich viele Stellen in unserer Stadtlandschaft, an denen 1-Meter-Stehenlassen eines zu fällenden Baumes der Verkehrssicherheit entsprechen würde.

Denn: der tote Baum birgt Leben!

Ich habe mir die fremden Welten, die mich umgeben, nicht ausreichend vorstellen können.
Ich habe die Behausungen von solitär lebenden Wildbienen (und wahrscheinlich auch vielen Käferarten) im vertikal stehenden Totholz sehen und erhalten können.

Was mit verborgen geblieben ist: der Baum war in seinen oberen Abzweigungen von einer Hummelkolonie besiedelt.

Wildbienennester (unseren beliebten, weil so schön pelzig und gemütlich aussehenden Hummeln gehören auch zu den Wildbienen) sind gesetzlich geschützt.

Das nützt den Hummeln natürlich herzlich wenig, wenn niemand ihr Wohnstätte bemerkt.

Es erfüllt mich mit Trauer, dass wir nicht besser hingesehen haben.
Den einsturzgefährderten Baum bis Ende September im Umkreis von 4,5 Metern wegen Verkehrssicherheit abzusperren, wäre uns auch noch gelungen.

Sie fehlen im Garten, die dunklen, schwarbraunen Hummeln, von denen ich immer noch nicht herausbekommen habe, wie sie eigentlich heißen.

Was ist mit ihnen geschehen, was wird mit ihnen geschehen?
Die Brut eines ganzen Jahres wurde vernichtet, gibt es noch eine Königin, die sich hat am Leben erhalten können?

Hofdamen, Sammlerinnen, Drohnen und wie sie auch immer heißen mögen in der Hummelgesellschaft?

Es gibt nicht die Natur und uns – es scheint sehr wahrscheinlich, dass wir alle in einem gemeinsamen, nicht dualistisch aufgebautem, sondern beziehungstechnisch weitverzweigtem Ökosystem leben.

Als sie noch da waren…

 

 

 


Keine Bienenkiller-Exporte ins EU-Ausland!

Die Pestizidkonzerne Bayer, Syngenta und BASF untergraben bisherige Erfolge zum Schutz der Bienen in der EU — indem sie ihre Gifte einfach in den Rest der Welt exportieren.

Informationen dazu und eine Petition zum Unterschreiben mit dem Aufruf an Bayer, Syngenta und BASF, die Produktion und den Verkauf von verbotenen Pestiziden ins Ausland  zu stoppen finden sich unter:

https://actions.sumofus.org/pages/bienenkiller-exporte?akid=74465.9965269.6qxQcN&rd=1&source=fwd&t=6

 


Bienen, Bestäubung und Bürgerwissenschaft in Berlins Gärten

In diesem Jahr nimmt unser Gemeinschaftsgarten teil an dem spannenden und wichtigem Wildbienenprojekt des Museums für Naturkunde Berlin und der TU Berlin, Fachbereich Ökosystemkunde/ Pflanzenökologie.

Alle Informationen zu diesem Projekt finden sich ab sofort unter:

https://www.museumfuernaturkunde.berlin/de/wissenschaft/bienen-bestaeubung-und-buergerwissenschaft-berlins-gaerten


Wildbienenfreund*in gesucht!

Seit dem letzten Jahr bauen wir in unserem Gemeinschaftsgarten das Wohnungs- und Nahrungsangebot für Wildbienen kontinuierlich aus. Zu unserer Freude mit Erfolg, auch die neu gestalteten Holzhäuser wurden schon teilweise besiedelt.

Fertig verschlossene Gänge.

Aber: welche Bienen sind das eigentlich, die dort eingezogen sind???

Wer kennt sich mit Wildbienen aus, interessiert sich für die kleinen und feinen Tierchen und hat Zeit und Lust, diese in unserem Garten zu beobachten und zu bestimmen?

Wir würden uns sehr darüber freuen, so jemanden zu finden, der sich gemeinsam mit uns für Wildbienen engagieren möchte.

Kontakt: wachsenlassen@web.de

(und nein, dies ist natürlich kein Job-Angebot, sondern die Suche nach einer Umweltschützer*in mit Leidenschaft)