Wann wir die nördliche Steinmetzstraße verkehrsberuhigt?

Viel Lärm durch den anwachsenden Straßenverkehr – der kurze nördliche Teil der Steinmetzstraße in Berlin Schöneberg hat sich zunehmend zu einer beliebten Abkürzung für die sie umgebenden Hauptverkehrsstraßen entwickelt; erhöhte Unfallgefahr – immer wieder kommt es zu Fahrradunfällen und Anwohner*innen haben Problme, die Straße zu überqueren; die Sorge darum, dass besonders Kinder und in ihrer Mobilität eingeschränkte Personen sicher über die Straße kommen; schlechte Qualität der Atemluft durch hohe Emissionen; viel zu wenig Begegnungsraum für die Nachbarschaft…die Liste der Einschränkungen der Lebensqualität in der kleinen Straße ist lang.

Daher haben sich Anwohner*innen der nördlichen Steinmetzstraße im Jahr 2018 zusammengeschlossen, um sich für eine Verkehrsberuhigung ihrer Straße einzusetzen:

So ist die Initiative Steinmetzkiez enstanden.

Das Konzept, wie sich eine solche Beruhigung praktisch durchführen lässt, ist gut durchdacht:

Der Weg dahin ist eine Sperrung für den Durchgangsverkehr durch Poller auf Höhe der sich gegenüberliegenden Häuser Nr. 77 und Nr. 5. Dann kann die Steinmetzstraße nach wie vor von beiden Seiten befahren werden, von der Bülow- und der Kurfürstenstraße. Durch die Poller wird jedoch erreicht, dass neben dem vermehrten Verkehr für die neuen Unternehmen und Geschäfte nicht auch noch der Durchgangsverkehr zunimmt. Radfahrende können die Steinmetzstraße weiter durchfahren, für die Anwohner:innen bleiben genügend Parkplätze erhalten. Als die Straße von Mai 2018 bis September 2020 wegen eines Baukrans auf der Fahrbahn gesperrt war, zeigte sich, dass alle an ihr Ziel gelangen, ohne die gesamte Straße belasten zu müssen.

Von Seiten des Bezirkes wurde Interesse gezeigt und nach und nach Unterstützung signalisiert.

Ein Erfolg für die Initiative, die auch viele Anwohner*innen für das Vorhaben gewinnen konnte.

In Aktionstagen zu unterschiedlichen Themen– informiert die Initiative seit Mai 2022 über ihr Vorhaben und zeigt an diesen Tagen vor allem, was die Straße auch sein könnte, wenn sie durch einen Korridor für den Durchgangsverkehr geschlossen würde: ein Ort der Begegnung für die Menschen im Kiez!

Die Durchführung von kreativen Mitmach-Aktionen für die Kinder wären ebenso möglich wie der Austausch von nachbarschaftliche Gesprächen für die Erwachsenen.

Auch die Pflege der Straßenbäume und die sie umgebenden Baumscheiben gehört seit Jahren für einige Anwohner zuverlässig zu ihren nachbarschaftlichen Aktionen, oder besser gesagt Aufgaben.

Wir alle sollte es eigentlich wissen, wie wichtig unsere Straßenbäume für die Lebensqualität in unseren Städten sind: ohne Bäume keine Luft zum Atmen.

Aber Natur in der Stadt, und sei es auch auf noch so kleinstem Raum, ist auch lebenswichtig für viele Insekten und Vögel, auf deren kostenlosen Ökosystemleistungen wir Menschen wiederum dringendst angewiesen sind. Daher bemühen wir uns, die Baumscheiben unserer Straße ökologisch sinnvoll zu gestalten und es den ansässigen Bäumen nicht noch schwerer durch unsachgemäße Bepflanzungen zu machen.

Und nicht zuletzt:

Straßenbäume und blühende Baumscheiben verbessern die Lebensqualität in der Stadt nicht nur durch ihre beeindruckende Fähigkeit, unsere Atemluft zu verbessern, sondern es macht einfach Freude, sie anzuschauen im sonst so häufig tristen Straßengraubraun.

Anwohner*innen der Straße haben also schon viel getan, um die Wohn- und Lebensqualität in ihrer Straße zu verbessern, die Frage, die noch offen bleibt ist:

Wann wir die nördliche Steinmetzstraße verkehrsberuhigt?

Dies liegt nun in den Händen der Bezirkspolitik, die der Initiative von Beginn Interesse signalisiert hat und eine positive Zukunft in Aussicht gestellt hat.

Nun hoffen alle auf einen verbindlichen Entschluss, damit noch einmal tief Luft geholt werden kann, auf dass der lange Atem nicht ausgeht, falls es dann mit der Umsetzung dieser verbindlichen Zusage unter Umständen doch noch etwas länger dauern sollte.

Die Fotos zeigen Eindrücke vom 4. Aktionstag der Verkehrsberuhigung der nördlichen Steinmetzstraße, der unter dem Motto ‘die Straße als Raum zum Erzählen und Lesen’ am 25.8.2022 stattgefunden hat.
Wir danken
Hans Hütt, https://www.schreiben-fuer-die-nachbarschaft.de/author/hans-huett/
Nurten Hirik,
www.pfh-berlin.de/de/einrichtung/stadtteilmuetter-engagiert-schoeneberg-nord-und-friedenau-ost,
Babette Dombrowski, Gemanistin, Lektorin und Charlotte von Bausznern https://www.das-butterbrot.com/ für die abwechselungsreiche Gestaltung des nachbarschaftlichen Aktionstages.


Trödelmarkt in der nördlichen Steinmetzstraße am 24.9. – wer ist dabei?

Nachbarschaftlicher Trödelmarkt in der Steinmetzstraße

(zwischen Bülow- und Kurfürstenstraße)

Wer ist dabei?

Liebe Nachbar*innen und liebe private Trödler*innen auch aus anderen Bezirken!

Am 24.9.2022, in der Zeit von 14.00 – 18.00 Uhr möchten wir in der nördlichen Steinmetzstraße einen Trödelmarkt veranstalten und freuen uns über zahlreiche Mittrödler*innen!

Tische können bei Bedarf gegen Kuchenspenden oder Kaffee/Tee
(mitgebracht in Thermoskannen + möglichst mit Tassen) gestellt werden, ansonsten bitte Tische/Decken selber mitbringen.

Aus organisatorischen Gründen bitten wir um Anmeldung unter: wachsenlassen@web.de

Wir freuen uns auf ein buntes Marktreiben auf unserer
verkehrsberuhigten Staße!

Eure Initiative Verkehrsberuhigung Steinmetzkiez


4. Aktionstag zur Verkehrsberuhigung der nördlichen Steinmetzstraße


Baumscheibenbegrünung in der nördlichen Steinmetzstraße

Auch wenn die Umsetzung des Ziels der Steinmetz-Initiative (link) – die Sperrung ihrer Straße für den motorisierten Durchgangsverkehr – noch nicht vollbracht, aber auf dem Wege ist, haben Nachbar*innen schon einmal auf andere Art damit begonnen, mehr Aufenthalts- und Lebensqualität in ihre Straße zu bringen:
Durch eine sinnvolle Begrünung der Baumscheiben und dem regelmäßigen Gießen der Straßenbäume.

Im April haben wir damit begonnen, auf den fünf kahlen Baumscheiben, (drei davon mit Neupflanzungen) Gründüngungspflanzen auszusäen, die schon bald für einen grünen Schimmer in der Straße sorgten.

Diese fünf ausgewählten Baumscheiben begrenzen die Straßenzone, auf denen die Poller zur Sperrung des Durchgangsverkehrs errichtet werden sollen.

Bei der Bepflanzung von Baumscheiben ist Vorsicht angebracht, es gibt einiges zu beachten und schlimmstefalls schaden die gutgemeinten Bepflanzungen dem Baum eher, als dass sie ihm nützen.

Mittlerweile stehen dazu aber viele verlässliche Informationen im Netz, so z.B. unter:

https://berlin.nabu.de/stadt-und-natur/naturschutz-berlin/baumschutz/baumscheiben/

Für den Bezirk Schöneberg findet sich alles Wissenswerte von bezirklicher Seite unter:

https://www.berlin.de/ba-tempelhof-schoeneberg/politik-und-verwaltung/aemter/strassen-und-gruenflaechenamt/gruenflaechen/artikel.912899.php

Im an die Steinmetzstraße angrenzenden Bezirk Mitte wurden die Bedingungen zur Baumscheibenpflege durch engagierte Bürger*innen in den letzten Woche vereinfacht, auch findet sich auf der entsprechenden Seite ein gelungenes Informationsblatt zum ausdrucken.

https://www.berlin.de/ba-mitte/politik-und-verwaltung/aemter/strassen-und-gruenflaechenamt/gruenflaechen/artikel.606854.php

Warum aber Gründüngungspflanzen und was ist das eigentlich?

Gründüngung kennt man aus dem Acker- und Gartenbau, es handelt sich hierbei um Pflanzen, die gezielt zur Bodenverbesserung, meist in der Fruchtfolge und für eine durchgängige Beschattung/Bepflanzung des Bodens angebaut werden.
Jeder nackt daliegede Boden ist ein äußerst anfälliger Boden gegen Erosion, Verfestigung und Auswaschung, die Natur sorgt in der Regel immer dafür, dass der Boden bedeckt und somit beschützt bleibt.

Bei den ohnehin in ihrer Größe schon viel zu knapp bemessenen Baumscheiben für unsere Straßenbäume gelingt dies der Natur nur noch sehr selten, die Böden sind zu stark verdichtet, werden achtlos fest getreten, als Hundoklo oder Müllablageplatz missbraucht.

Gründüngungspflanzen können Stick- und andere Nährstoffe binden, den Boden verbessern und lockern und/oder ihn rasch bedecken und somit Schutz vor Auswaschungen bieten.

Bei unserer Auswahl haben wir besonders darauf geachtet, dass sie nahrungsreiche Blüten für Wildbienen und andere Insekten ausbilden, was aber der größte Teil an Gründüngungspflanzen sowieso macht.
Das ist dann auch etwas für die Augen der Vorübergehenden.

Nach der ersten Hitzewelle im Juni und dem erstem Blühen sahen viele Pflänzchen jedoch etwas zerzottelt aus, so dass wir ein wenig ‘aufgräumt’ und noch einmal nachgesät haben. Auch experimetieren wir immer wieder mit individuellen Umrandungen, je nach Geschmack und Standfestigkeit.

Eine besondere Herusforderung bedeuten die Aussaaten auf den alten Baumscheiben: Hier ist der Boden so verfestigt, dass er fast gar nicht mehr in der Lage ist, Wasser aufzunehmen und die Aussaaten können nur durch sehr häufiges Gießen über die ersten sensiblen Wochen gebracht werden.
Ein Wunder, dass unter diesen schwierigen Verhältnissen unsere Stadtbäume überhaupt existieren können!

Hier werden wir den Winter über noch einmal eine für diese Jahreszeit geeignete Gründüngung ausbringen, um hoffentlich im Laufe der Zeit eine dauerhafte Bodenbedeckung zu erreichen, die dabei helfen kann, Wasser und Nähstoffe besser im Boden zu halten.

Aber eine Baumscheibe bepflanzen oder durch Aussaaten zu begrünen, ist die eine Sache, die weitere Pflege die andere.

In der nördlichen Steinmetzstraße hat sich dafür eine Gießgruppe gebildet, die gemeinschaftlich zweimal in der Woche die Baumscheiben pflegt und gießt.

Übrigens: ein Straßenbaum wird am besten einmal wöchentlich mit ca. 80-100 Liter Wasser versorgt, durch dieses tiefgründige Gießen ist gewährleistet, dass das Wasser gut in den Boden eindringend kann und tieferliegende Wurzeln erreicht.

Da wäre natürlich ein Schlauch die beste Wahl, die Steinmetz-Initiative behilft sich mit Gießkannen und zweimal die Woche 40-60 Liter, es steht nämlich wahrhaftig noch eine Pumpe in der Straße!
(Wohin sind die eigentlich alle in den letzten Jahrzehnten verschwunden, gemeinsam mit den öffentlichen Trinkwasserspendern?)

Und bei nachbarschaftlichen Gesprächen und sportlichem Tragen von vielen, vielen Gießkannen vergeht die Zeit dann doch schneller als gedacht.

Die Anwohner*innen Initiative in der nördlichen Steinmetzstraße setzt sich mit nachbarschaftlichen Aktivitäten und Aktionstagen für eine lebendige Nachbarschaft und eine Verkehrsberuhigung ihrer Straße ein.

Bislang gibt es insgesamt acht begrünte Baumscheiben, wir freuen uns auf mehr!

Kontakt: inisteinmetz@protonmail.com

wird durchgeführt von der Initiative Steinmetzstraße gemeinsam mit

und gefördert durch:


2. Aktionstag für eine Verkehrsberuhigung in der nördlichen Steinmetzstraße

Anwohner*innen der nördlichen Steinmetzstraße wenden sich mit dem Appell nach mehr Umweltgerechtigkeit an die Politiker*innen ihres Bezirkes.

Nachdem die Nachbarschaft jahrelang Baustellenlärm- und dreck durch die Errichtung eines neuen Büro- und Gewerbegebietes in der Bülow-, Ecke Steinmetzstraße in Berlin Schöneberg ausgesetzt war, ist es nun der erhöhte Liefer- und Kundenverkehr, der nicht mehr ruhig schlafen und atmen lässt.

Auch wurde die Straße immer beliebter als im wahrsten Sinne des Wortes schnelle Abkürzung zwischen Goeben- und Kürfürstenstraße – so lässt sich die meist dauergestaute Potsdamer Straße umfahren – und somit gefährlich für kleine und große Anwohner*innen.

Steigende schädlichen Umwelteinflüsse durch den stark angewachsenen Durchgangsverkehr und den damit einhergehenden gesundheitlichen Risiken stzen den Anwohner*innen der Starße nun schon seit Jahren zu und sie setzen sich dagegen zur Wehr!

Das 3. Nachhaltigkeitsziel der Agenda 2030- Ziele für eine nachhaltige Entwicklung

https://www.bmz.de/de/agenda-2030/sdg-3 beinhaltet unter anderem die Senkung der Emissionen von Luftschadstoffen bis 2030 auf 55 Prozent gegenüber 2005.

Der Wunsch: Die Straße soll ruhiger, sicherer, wohngerechter und sauberer werden.
Die Lösung: Eine Sperrung für den Durchgangsverkehr durch Poller auf Höhe der sich gegenüberliegenden Häuser Nr. 77 und Nr. 5.

Dafür geht eine zunehmend große Nachbarschaft engagiert auf die Straße!

Wie es sich anfühlen kann, an einer verkehrsberuhigten Straße zu wohnen, konnte an diesem Freitag im Mai für drei Stunden erfahren werden.

Neben der Demonstration zur Verkehrsberuhigung gab es Raum und Ruhe, um sich zu treffen und kennenzulernen und um gemeinsam aktiv zu werden.

Die behutsame Begrünung der Baumscheiben in der Straße (als ein erster Erfog der Initiative wurden im Dezember 2021 an einem 1. Aktiostag die erfolgreiche Neupflanzung von sieben Straßenbäumen gefeiert) startete schon vor einige Wochen, es wurden bodenverbessernde Gründüngungspflanzen ausgesät, die in einer wöchentlich stattfindenen gemeinsamen Gieß-Aktion von Nachbar*innen gepflegt werden. Auch in bislang zwei Hinterhöfen wurde zu gärtnern begonnen, auch hier wurde mit insektenfreundlichen und bodenverbessernden Aussaaten begonnen.

Dafür ist die Initiative im Gespräch mit der zuständigen Hausverwaltung GEWOBAG, wir hoffen, es ergeben sich weitere Möglichkeite, die Hinterthöfe naturah zu gestalten, so dass Menschen und Tiere in der Stadt sich daran erfreuen können und wir die Artenvielfalt und Biodiversität in der Stadt erhöhen können.

In einer Mitmachaktion konnten Tontöpfe mit insektenfreundlichen Blühpflanzenmischungen für die Balkone zuhause ausgesät werden.
Auch konnten sich Interessierte über die insekten- und vogelfreundliche Gestaltung von Baumscheiben, Balkonen und Höfen informieren.

Die Straße wurde zum Treffpunkt für die Menschen, die hier wohnen, es wurde gemalt und gespielt und sich über Wünsche und Ziele zu einer lebenswerten Staße ausgetauscht.
Es hat Spaß gemacht, miteinander ins Gespräch zu kommen und ja, mehr Spaß brauchen wir auf jeden Fall in einer lebendigen Nachbarschaft!

Das 11. Nachhaltigkeitsziel der Agenda 2030- Ziele für eine nachhaltige Entwicklung

https://www.bmz.de/de/agenda-2030/sdg-11 enthält neben vielen anderen Punkten “aus deutscher Sicht drei Kernaufgaben von besonderer Bedeutung: Städte als Entwicklungsakteure anerkennen und befähigen. Lebenswerte Städte für alle Menschen schaffen. Integrierte Stadtentwicklung verwirklichen.”

Damit kann in der nördlichen Steinmetzstraße in Berlin Schöneberg sofort begonnen werden!

wird gefördert durch: