Pflanzentauschmarkt und mehr auf dem Gartenfest Villa Lützow

Die im Kiez Zentrum ansässigen Projekte und Vereine laden auch in diesem Jahr wieder ein zum Gartenfest mit einem bunten Programm für Groß und Klein, Mitmach-Angeboten und Infoständen zu bürgerschaftlichem Engagement aus dem Kiez und berlinweit.
Zum fröhlichen Ausklang des Festes gibt es Musik von fanfare gertrude, dem Funky Street Orchetra aus Berlin!

Der Gemeinschaftsgarten wachsenlassen lädt ein zum Pflanzentauschmarkt in der Zeit von 14.30 – 18.00 Uhr.

tauschen, verschenken, weitergeben:
ob zu groß gewordene und geteilte Stauden aus Gärten und von Balkonen, zu viel ausgesäte Gemüsepflanzen oder auch Zimmerpflanzen, die eine neue Heimat suchen… wir freuen uns auf Gärtner*innen aus Berlin und dem Umland!

Auch wer keine eigenen Pflanzen abzugeben hat, ist herzlich zum Stöbern und Fachsimpeln eingeladen.

Welche Elemente gehören in einen Naturgarten?
Am Infostand von Naturgarten e.V. gibt es praktische Tipps zur Pflanzenauswahl und anderen Komponenten.

Die bauhaus_werkstatt mobil lädt dich ein, mit den Ideen des Bauhauses zu experimentieren und dich von den gestalterischen Prinzipien des Bauhauses inspirieren zu lassen. Wir erkunden die faszinierende Welt der Bäume, Äste und Farben und schaffen daraus kleine Kunstwerke.

Am Stand der Stiftung Naturschutz Berlin gibt es die Möglichkeit, sich im persönlichen Gespräch über ein freiwilliges ökologisches Jahr zu informieren:
Gestalte deine Zukunft – Mach ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ)!


Jahresende und Beginn

Immer häufiger wird darüber berichtet, wie wichtig Grünflächen in der Stadt sind- bieten sie doch die Möglichkeit, in den immer heißer werdenden Sommern ein wenig Schutz vor der Hitze und zum Durchatmen zu finden.

Aber auch die Wintermonate liefern reichlich Grund dafür, eine naturnah gestaltete Fläche in der Stadt aufzusuchen, vorausgesetzt, Sie haben dafür eine in der Nähe.

Viele Farben und Formen sind auch jetzt zu entdecken und können eine kleine Pause bieten von den großen und kleinen Alltagsdingen, die erledigt werden möchten und uns gedanklich beschäftigen und auch immer wieder Sorgen bereiten.

Auch die Luft ist auch im Winter zwischen Bäumen und Gehölzen allemal besser als in den vielen Verkehrs- und Einkaufszonen unserer Stadt. Wir sollten aufpassen auf unsere ‘grünen Lungen’, sie schützen und vermehren.

Während der letzte Grünkohl des vergangenen Jahres in strahlendem Grün auf seine allerletzte Ernte wartet, verheißt der jetzt wachsende Feldsalat schon zukünftigen Genuss. Nur noch ein bisschen warten auf diesen gesunden Wintersalat mit fein nussigem Aroma.

Einige der im letzten Jahr neu gepflanzten Wildblumen zeigen, dass sie gut angewachsen sind und werden voller Freude auf künftige Blütenpracht und Nahrung für Insekten begrüßt. Wie schön, das wuchsfreudige Leben im Wintergrau der Stadt zu finden.

Und nicht abgelenkt durch eine üppige Vegatation entdeckt das Auge nun andere Formen, die sonst meist gut versteckt sind.

Wer mag alles im Totholz wohnen, dort verschlungene Wege und Höhle anlegen und wo sind die Bewohner jetzt, zu der kalten Jahreszeit? Schlafen sie einen Winterschlaf, sind sie einfach eine Etage tiefer gezogen oder überleben nur ihre Nachkommen, die zu schlüpfen beginnen, wenn es wieder wärmer wird?

Wir können den Kopf frei bekommen beim Rundgang im winterlich Garten und die Gedanken zurückschweifen lassen ins vergangen Gartenjahr.

Was alles ist passiert im Jahreskreislauf 2024?

Während der Winter bei uns geprägt ist von Workshops und Saatgutreinigung, sind wir Ende Februar mit unserer Saatguttauschbörse gestartet.

Denn meist ist es spätestens Ende Januar soweit, dass die Gärtner*innen von der nächsten Saison zu träumen beginnen und sich fragen, welche Gemüse sie im nächsten Jahr anbauen möchten.

Im letzten Jahr sind bei uns Auberginen, Tomaten und Zucchini wunderbar gewachsen, auch wenn wir, wie so viele andere auch in diesem Jahr, extrem unter den vielen, vielen Schnecken zu leiden hatten. Unsere Salaternte ist so gut wie komplett ausgefallen. Gerettet hat uns am Ende dann wohl die Schaffwolle, die wir ins Beet gestopft habe. Und das Milpabeet musste ohne Bohnen auskommen. Waren es nur noch ‘zwei Schwestern’.

In diesem Jahr hoffe ich wieder auf eine bessere Salat- und Paprikaernte und möchte endlich einmal Artischocken ausprobieren. Und Rosenkohl, der im letzten Jahr auch nicht gelungen ist.

Warum wir Gemüse in unserem Garten anbauen?

Natürlich erst einmal, um zu zeigen, dass dies in der Stadt überhaupt möglich ist, denn das gelingt in kleinem Maße sogar auf der Fensterbank und/oder auf Balkonen.
Dann natürlich wegen der Kinder in unserem Garten.
Es macht einfach unheimlich Spaß, mit ihnen gemeinsam etwas anzubauen, was man später auch essen kann. Alle sind mit Eifer dabei.

Um dazu anzuregen, saisonal einzukaufen. Die Lebensmittel, die bei uns wachsen, benötigen nun mal keine langen Transportwege (und damit u.a. keine so hohen Kosten für fossile Brennstoffe in Form von z.B. Sprit oder Dünger.)

Um alte, regionale Kultursorten zu erhalten, um zu zeigen, wie man von ihnen samenfestes Saatgut gewinnen kann. Wertschätzung.

Im letzten Herbst haben wir einige in die Jahre gekommenen Staudenbeete umgestaltet und konsequent mit Wildpflanzen aus regioalem Saatgut bepflanzt.
Wir sind schon gespannt darauf, wie sich Pflanzen entwickeln werden und hoffen, dass alle gut angegangen sind.
Regionale Wildblumen haben einen wichtigen Platz in Ökosystemen, erfeuen uns durch ihre aparten Blüten und bieten Nahrung für Insekten und Vögel. Sie sind robust im Anbau und haben ein hohes Potential, sich an Klimaveränderungen anzupassen.

Dann gab es einige Instandsetzungsarbeiten, die wir im letzten Jahr getätigt haben. Unsere Bänke haben neue farbennfrohe Anstriche bekommen und wir haben die Beetbereiche deutlicher durch Abgrenzungen markiert. Da unser Garten öffentlich zugänglich ist und von immer mehr Besuchern aufgesucht wird, war es wichtig, die nicht zu betretenden Bereiche besser zu markieren.

Und schließlich haben wir den Garten bei Festen und Veranstaltungen wieder als Ort der Gemeinschaft und des Zusammenkommens genießen können.

Wir haben uns über zahlreiche Besucher*innen gefreut und danken unseren Kooperationspartner*innen für die gelungenen Durchführungen ihrer themenspezifischen Angebote.

Ebenfalls möchte ich an dieser Stelle noch einmal den vielen freiwillig engagierten Menschen danken, die sich mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten bei uns einbringen und uns zuverlässig unterstützen. Ohne sie wäre es nicht möglich, unsere Arbeit aufrecht zu erhalten!

In diesem Jahr starten wir mit unserer öffentlichen Saatgut-Tauschbörse am 9.3. und freuen uns auf ein weiteres Jahr in der Stadtnatur.

Wer bei uns mitmachen möchten, melde sich einfach unter wachsenlassen@web.de wir suchen besonders Menschen, die sich bei unserer Saatgutgewinnung /Leihsämerei einbringen möchten oder uns bei der Öffentlichkeitsarbeit unterstützen können.
Bei der Gartenpflege- und gestaltung
wünschen wir uns Personen, die schon einen ‘Plan haben’ beim naturnahen Gärtnern.

Für alle, die uns finanziell unterstützen können und möchten: das geht am einfachsten unter betterplace.org / Gemeinschaftsgarten wachsenlassen

 

 

 


Tauschen, verschenken, sich austauschen….

.Ressourcen sparen, Konsumverhalten ändern, Abfall- und Überschussproduktion minimieren…

Es gibt sehr viele gute Gründe, sich danach umzuschauen, ob man die Sachen, die man gerade so nötig braucht, nicht irgendwo gebraucht zum kleinen Preis oder getauscht gegen einen anderen Artikel oder sogar geschenkt erwerben kann.

Unser Konsum hält unser aktuelles kapitalistisches Wirtschaftssystem am Laufen, aber: gibt es nicht vielleicht andere Wirtschaftssysteme, die zeitgemäßer sind?

Viele private Initiativen, aber auch Verbände, Institutionen und mittlerweile auch gar nicht so wenige Firmen ud Manufakturen versuchen, der wild wuchernden Produktion, die die Rohstoffe unsrer Welt ausbeutet und die Erde in Müll versinken lässt, etwas dagegen zu setzen.

Hier eine kleine Auswahl zum Thema für Berliner*innen:

BSR Tausch- und Verschenkemarkt online: https://www.bsr.de/verschenkmarkt/Classifieds/List/Index.aspx?PAGE=8&CustomerID=Berlin

https://www.gratis-in-berlin.de

Auf dieser Website finden sich auch immer wieder private Tauschveranstaltungen.

Die Webseite www.remap-berlin.de ist ein Angebot des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Landesverband Berlin e.V. (BUND Berlin)
Dort wird auch über Tausch- und Schenkläden in Berlin informiert
Dort wird über Events und Veranstaltungen in Berlin informiert, die auf dem Weg zu Zero Waste weiterhelfen können. Ob Flohmarkt, Kleidertauschparty, Tauschbörse, Sperrgutmarkt…

https://a-gain.guide/de widmet sich der zirkulären Textilwirtschaft. Kleidung reparieren, spenden, aus Altem entsteht Neues…

Null Verschwendung“ ist das Ziel der https://www.zerowasteagentur.de, die Berlins Transformation der Kreislaufwirtschaft voranbringen will.

Auch Umsonstläden sind in Berlin gut zu finden, ein erster Überblick ist auf

https://www.tip-berlin.de/umsonstladen-berlin/ aufgelistet.

 

Auf unserem herbstlicher Pflanzentauschmarkt wurde auf jeden Fall wieder einfrig getauscht und wir hatten viel Freude dabei, uns mit unseren Besucher*innen auszutauschen.

  

Einen herzlichen Dank auch an Miren von BodenschätzeN für ihren wunderbaren Workshop ‘Erde ist nicht gleich Erde’, der neben viel wissenswerter Theorie über den CO2-Kreislauf unserer Erde auch gleich praktische Anleitunge dafür gegeben wurden, wie man die Erden seiner (Zimmer-)-Pflanzen leicht einfach selber aufbereiten kann, anstatt diese immer wieder neu zu kaufen.

Für Pflanzenfreund*innen gibt es online sogar eine eigene Tauschmarktseite:

https://www.tauschgarten.de/index.php

 


Sommerfest bei wachsenlassen: Feiern in der Stadtnatur!

Seit 2010 pflegen wir unseren Naturgarten in Berlin Tiergarten-Süd, von Beginn an unterstützt durch viele freiwillig engagierten Mitgärtner*innen und angetrieben von dem Wunsch, eine vielfältige grüne Oase in der Stadt zu schaffen und zu erhalten.
Unsere Schwerpunkte liegen dabei im Insekten- und Vogelschutz, der Schaffung und Erhaltung von Lebensräumen für Tiere und Menschen und im Erhalt der Artenvielfalt.

Pflege der Natur bedeutet in unseren Augen auch Pflege der Menschen. Ein naturnah gestalteter Garten mit Gehölzen, Totholz, Benjeshecken, gebietsheimischen Blüh- und Wildpflanzen dient nicht nur als Trittsteinbiotop für einheimische Tier- und Pflanzenarten, sondern verschafft dem Menschen Linderung bei starker Hitze und Trockenheit, bietet einen Raum zum entspannten Aufenthalt, zum Durchatmen und zur beseelenden Naturbeobachtung.

Wir brauchen (mehr) Natur in der Stadt und wünschen uns noch viel mehr grüne und blühende Gärten in Berlin, damit unsere Stadt auch in Zeiten des Klimawandels lebenswert bleibt!

Wieviel Spaß es macht, sich in der Stadtnatur aufzuhalten, konnten wir an diesem heißen Nachmittag im August mit zahlreichen Gästen bei wunderbar entspannter Musik ausgiebig erleben.

Es konnte gemalt und gebastelt werden und wer wollte, konnte sich sein selbst gemischtes Kräutersalz oder Wurmkompost aus unserem Garten für Zuhause mitnehmen.

Ein besonderer Dank geht an unsere beiden fachkundigen Dozentinnnen:

Bei der Gartenbauerin Ute Stumm, die sich in ihrer Arbeit auf die Gestaltung von Naturgärten spezialisiert hat, konnten Balkonkästen naturnah bepflanzt werden und bei der fachkundigen Kräuerführung der Heilpraktikerin Carola Pichert erfuhren die Teilnehmerinnen viel Wissenswertes über die Kraft der (wilden) Heilkräuter in unserer Region.

An dieser Stelle sei auch noch einmal all den tatkräftigen und zuverlässigen Menschen gedankt, die gemeinsam mit uns unseren Stadtaturgarten in Berlin-Mitte pflegen und damit Veranstaltungen, Workshops, entspannte Feste und Aufenthalte überhaupt erst möglich machen.

Und einen großen Dank an die Initiative Tag des guten Lebens für die finanzielle und organisatorische Unterstützung bei der Ausrichtung unseres Festes.

 


Wir feiern die Natur in der Stadt!

Wir laden ein!

Am Freitag, den 16.8., in der Zeit von 16.30 – 20.00 Uhr möchten wir in einem geselligen Beisammensein einen Sommertag in der Stadtnatur genießen und laden herzlich dazu ein.

Mit Musik, Kreativangeboten für Groß und Klein, Kräutersalz zum Selbermischen und Mitnehmen, Wurmkompost zum Selbersieben.
Für Snacks und Getränke ist gesorgt, wir freuen uns auch über mitgebrachte Kuchenspenden!

Wer möchte, kann gegen 17.30 Uhr an einer Kräuterführung durch unseren Garten teilnehmen und sich ab 18.00 darüber informieren, wie eine naturnahe Bepflanzung des Balkons gelingen kann.
Je ein selbstbepflanzter Balkonkästen kann von insgesamt 4 Teilnehmer*innen direkt mit nach Hause genommen werden!

Wir freuen uns auf einen entspannten Nachmittag in der grünen Stadtnatur!

Gemeinschaftsgarten wachsenlassen
Kiez Zentrum Villa Lützow
Lützowstraße 28
10785 Berlin


Warum brauchen wir Naturgärten (in der Stadt)?

Hitze, Trockenheit, Verlust der Artenvielfalt….neben den harten Fakten, warum wir (in unseren Städten) mehr naturnahe Flächen brauchen, hat jede*r bestimmt noch seine eigenen persönlichen Wünsche und Vorstellungen an die Stadtnatur.

Darüber möchten wir uns mit euch austauschen bei einem gemütlichen Zusammensein.

Wir können gemeinsam unseren Naturgarten erkunden, uns bei einem kleinen Snack zusammensetzen und etwas gemeinsam Selbermachen.

Wann: 16.5.2024, 15.30 – 18.30 Uhr
Wo: Gemeinschaftsgarten wachsenlassen, auf dem Außengelände des Kiez Zentrums Villa Lützow, Lützowstraße 28, 10785 Berlin

Kontakt: wachsenlassen@web.de

Diese Veranstaltung findet statt im Rahmen des #Feldliebe-Aktionsmonat.

Die Pflege unseres Gartens und das Ausrichten von Veranstaltungen wird


Warum Saatgut tauschen?

Gedanken zu unserer diesjährigen Saatgut-Tauschbörse am 25.2.2024

Ja, ich weiß, für diejenigen, die reine Sorten an Gemüse im Garten haben möchten, sind Saatgut-Tauschbörsen ein gefährlicher Ort.
Denn dort finden sich in der Regel wir Hobbygärtner*innen zusammen und wer von uns schafft es schon, penibel darauf zu achten, dass sich die Sorten nicht verkreuzen?
In diesem Fall also doch besser bei einem zertifizierten Bio-Saatgut-Anbieter kaufen.

Warum aber lohnt es sich trotzdem sehr, Saatgut zu tauschen?

Wir verändern unser Konsumverhalten.
Lösen wir uns doch mal langsam vom dem Gedanken, immer nur kaufen zu müssen. Es gibt so viele andere Möglichkeiten, Sachen zu erwerben, die man benötigt oder glaubt, zu benötigen. Und eine davon ist nun mal das Tauschen.
Eigenes Saatgut im Garten zu ernten, erweitert den Blick auf unsere Pflanzen. Wir erfahren, wie gut die Natur für sich selbst sorgen kann (wenn Mensch nicht immer eingreift). Viele Sommerblumen erhalten sich selbst durch Selbstaussaat. Wahrzunehmen, wie schön viele Gemüsesorten im zweiten Jahr blühen und was für eine Menge an Insekten sich an diesen erfreuen, ist auch für die Gärtnerin beglückend zu beobachten.
Wir erfahren Selbstwirksamkeit bei der ‘Herstellung’ des eigenen Saatgutes und sind stolz auf unsere ‘eigenen’ Sorten.

Saatguttausch trägt bei zum Erhalt der Artenvielfalt

Wer sein Saatgut jahrelang selbst gewinnt, läuft vor allem bei Fremdbefruchtern Gefahr, deren genetische Variabilität einzuschränken und dadurch Inzuchterscheinungen hervorzurufen. Im meist von der Größe her überschaubarem eigenen Garten mit geringer Anzahl an einzelnen Sorten ist es in der Regel nicht möglich, die genetische Vielfalt einer bestimmten Sorte vital zu erhalten.
Also: Auf einer Tauschbörse nach der gewünschten Sorte Ausschau halten und den Gen-Pool der jeweils gewünschten Sorte durch gegenseitiges Tauschen wieder auffrischen.

Immer häufiger findet man bei Tauschbörsen auch Saatgut von regionalen Wildpflanzen.
Unser Gemeinschaftsgarten wurde zum Beispiel auch in diesem Jahr von regionalen Saatgutzüchterinnen und Erhaltern reich beschenkt an Spenden mit insektenfreundlichen Blühpflanzen, von denen wir auf unserer Saatgut-Tauschbörse viele weitergeben konnten.
So können wir nicht nur etwas zum Erhalt von Sorten alter Kulturpflanzen beitragen, sondern auch zur Biodiversität unserer heimischen Natur.

Eigenes Saatgut tauschen bedeutet Ernährungssouveränität

Ein großes Thema und uns Hobbygärtner*innen in Mitteleuropa nicht unbedingt bewusst, bzw. nicht von unmittelbarer Dringlichkeit.

Schon immer haben Landwirt*innen in allen Ländern eigenes Saatgut von ihrer Ernte zurückbehalten für die Aussaat im nächsten Jahr. Und schon immer wurde dieses Saatgut untereinander getauscht. Dadurch wurde regionales, stadortangepasstes Saatgut gezüchtet und Biodiversität erhalten und gefördert.
Seit dem letzten Jahrhundert haben immer mächtiger werdende Saatgut-Konzerne durch den zunehmenden Verkauf von Hybrid-Saatgut die Macht über die weltweite Ernährung immer mehr unter sich aufteilen können. So kontrollieren heute allein die drei umsatzstärksten Unternehmen – Monsanto-Bayer, DuPont und Syngenta – 53 Prozent des Marktes.
Hybrid-Saatgut lässt sich im Folgejahr nicht wieder erfolgreich anbauen, die Bäuer*innen sind somit in jedem Jahr zum Neukauf gezwungen, wobei die Biodiversität auf der Strecke bleibt, in den vergangenen hundert Jahren haben wir bereits weltweit etwa 75 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Vielfalt verloren.
Und die Abhängigkeit von den mächtigen Konzernen, die passenderweise auch Düngemittel und Pestizide in ihren Verkaufspaketen mitliefern, treibt viele Kleinbäuer*innen weltweit in den wirtschaftlichen Ruin.
Mit jedem getauschten Saatkorn schärfen wir also auch den Blick dafür, dass die Herstellung von Lebensmitteln nicht in den Rachen von Konzernen gehört, sondern in die Hände von Bäuer*innen und Gemüsegärtner*innen.

Saatgut ist Kulturgut

Das Wissen um die Vermehrung von Nutzpflanzen haben die Menschen in den letzten Jahrtausenden zeitaufwändig erworben, immer wieder dazugelernt und von einer Generation an die nächste weitergegeben.
Regionale Pflanzenzüchtung bedeutet jahrelange Arbeit, genaues Beobachten, Schmecken und Selektieren, dabei passen sich die Pflanzen optimal an Boden und Klima an. Das Wissen darüber hatte früher jede Frau und die meisten Männer. Der Bedarf an (Heil-)Kräutern, Gemüse und Schnittblumen wurde in früheren Zeit zum größten Teil aus den Hausgärten gedeckt. Saatgut wurde zu Recht als das gemeinsame Erbe der Menschheit betrachtet.
Die Vielfalt der regionalen Sorten gehört daher uns allen und niemandem privat.

Saatgut tauschen bedeutet gemeinschaftliches Zusammenkommen und macht Spaß

Für mich ist das Veranstalten oder die Teilnahme an einer Saatgut-Tauschbörse auch immer Freude am Austausch mit anderen.
Wie viele unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Schwerpunkten, Liebhabereien und Wissensschätzen finden sich an einem solchen Tag zusammen!
Man lernt sich kennen, tauscht Erfahrungen aus und entdeckt immer wieder bisher unbekannte Sorten (ja, auch wir haben wieder ganz tolle zusätzliche Tomatensorten entdeckt, die wir in diesem Jahr unbedingt ausprobieren möchten).
Und es macht so viel Spaß, zu verschenken und beschenkt zu werden.

Und ja, selbst geerntetes Saatgut von anderen ist auch immer wieder gut für Überraschungen: Manch eine Sorte hat man nicht erwartet- aber hätte sie vielleicht sonst auch niemals entdeckt.
Unsere Gartentische sind so reichlich gedeckt, wir haben so viel weiterzugeben!

Falls ihr es für diese Gartensaison noch nicht gemacht habt:
Schaut euch um, wo noch Tauschbörsen in eurer Nähe stattfinden, da wird man im Netz mittlerweile gut fündig.

Unsere LeihSämerei im
Foyer des Kiez zentrums Villa Lützow
Lützowstraße 28
10785 Berlin

in welche wir und andere Gärtner*innen überschüssiges Saatgut einstellen ist
Di-Do, in der Zeit von 11.00 – 17.00 öffentlich zugänglich.

Falls ihr es für diese Gartensaison noch nicht gemacht habt:
Schaut euch um, wo noch Tauschbörsen in eurer Nähe stattfinden, da wird man im Netz mittlerweile gut fündig.

Unsere LeihSämerei im
Foyer des Kiez zentrums Villa Lützow
Lützowstraße 28
10785 Berlin

in welche wir und andere Gärtner*innen überschüssiges Saatgut einstellen ist
Di-Do, in der Zeit von 11.00 – 17.00 öffentlich zugänglich.