Lehmofen-Backtag im Familiengarten in Tiergarten-Süd

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Am kommenden Samstag, den 2. Juli, ist im Familiengarten wieder Backtag, wie
jeden ersten Samstag im Monat.

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Wie üblich, werden alle Vorbereitungen so getroffen sein, dass der Ofen gegen 15.00 Uhr angeheizt sein wird.

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Der Lehmofen verfügt über zwei Backkammern, in einer darf nur Halāl-Fleisch zubereitet werden.

Eine vorherige Benachrichtigung unter wachsenlassen@web.de, wenn man dazu kommen möchte, erleichtert die Entscheidung, ob ein oder zwei Öfen angeheizt werden müssen.

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Das Backen im Lehmofen bietet vielfältige Möglichkeiten, macht eine Menge Spaß und nach unseren bisherigen Erfahrungen können wir sagen:
Kuchen, Aufläufe, Brote und vieles mehr aus dem Lehmofen schmecken großartig!

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Der Familiengarten befindet sich in der Lützowstr. 28, Ecke Kluckstr., 10785 Berlin und der Lehmofen-Backtag an jedem ersten Samstag im Monat ist ein offenes Angebot für die Nachbarschaft und andere Interessierte.


Gartenzeit

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Unkraut (Beikraut, Wildkraut) zupfen, eins nach dem anderen, zupfen, zupfen, zupfen.
Das meiste davon: Selbst ausgesäter Anisysop, der sich (auch wenn ich so etwas kaum zu sagen wage) sich ein bisschen zuu wohl bei uns im Garten fühlt.
Aber auf jeden Fall eine wunderbare Insektenweide!

Stück für Stück lege ich Stauden frei und freue mich darüber, dass sie sich, obwohl ich seit Wochen viel zu wenig Zeit für den Garten hatte, über das Jhr gut entwickelt haben.
Allen Vorurteilen zum Trotz:
Der Garten ist nicht nachtragend.

Ich taste die weichen, pelzigen Blätter des Frauenmantels, nach wie vor eine meiner Lieblinge im Garten mit ihren hübschen, samtig-grünen Marienmäntelchen, die, als Tee zubereitet, auch noch über heilende Kräfte verfügen.
Ich entferne überschüssige Samenstände (lasse zwei davon zum Ausreifen als zukünftige Gabe für unsere Leih-Sämerei stehen) und braune Blätter -und all die vielen Anisysop-Setzlinge drumherum.

Die Ochenzungen daneben sind noch nicht, wie schon befürchtet, geschossen, dort gibt es noch genug frische Blätter für die Salate der kommenden Tage abzupflücken.

Und wieder: zupfen, zupfen, zupfen.

Der Fenchel hat seine schönen Samenstände ausgebildet, ich koste ein paar der noch nicht ausgetrockneten Körner und bin verwundert über das unglaublich intensive Aroma, dass sich sofort explosionsartig in meinem Mund entfaltet.
Eigentlich gehörte ich noch nie zu denen, die von Fenchel schwärmen, doch der Genuss heute hat mich überzeugt: rasch eine Sorte sorgfältig ausgesucht als entscheidende Zutat füt die heutige Salatsauce.

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Seit Tagen: Schmerzen, starke Schmerzen.
Die Physiotherapeutin zerrt zielstrebig und tatkräftig an mir herum, die starken Schmerzen ‚unten links‘ treten zurück, neu auftretende Schmerzen ‚oben rechts‘ werden unerträglich.
Dazu: Ein Arbeitsauftrag, den ich auf Grund unterschiedlichster Umstände nicht in der Lage bin, auszuführen, den ich aber trotzdem ausführen muss.

Ich betrete den Garten, matt, erschlagen und irgendwie in der Erwartung, auch hier mit Vorwürfen empfangen zu werden.

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Zusätzlich die Mahnung der Therapeutin im Ohr, ‚jetzt bloß keine Bäume auszureißen, sondern mich zu schonen‘, bin ich eh unentschlossen, ob ich mich heute der Gartenarbeit hingeben soll.

Im Garten treffe ich die Gärtnerin, eine andre Art von Therapeutin.
Ruhig und gelassen schneidet sie die wuchernden Äste der Schneebeeren, Schritt für Schritt, Schnitt für Schnitt.

Und ich zupfe weiter.

Scheide den Beinwell, gieße neue Jauche auf, heilsamer Trunk für heilsame Pflanzen.

Die Bunte Forelle, etwas spät nach gesät, hat sich doch nur noch zu recht kleinen Köpfchen entwickelt, aber in diesem Jahr wollte sich unser Lieblingssalat eh nicht richtig entfalten. Er keimte schon schlecht oder gar nicht und wuchs nur sehr zögerlich.
Stirnrunzeln und Fragen über Fragen: Lag es an uns, was hatten wir falsch gemacht? War es das schwierige Wetter oder lag es doch am Saatgut?
Aufmerksam sein, beobachten, überlegen.
Und nicht allzu enttäuscht sein, wenn die Natur wieder einmal etwas anderes macht, als man erwartet hat und man die passende Erklärung dafür vielleicht doch nicht (sofort) findet.

Zupfen, zupfen, schneiden, gießen, inne halten, beobachten.

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Die Tomaten haben meine Abwesenheit gut überstanden, da zeigt sich dann die Stärke eines Gemeinschaftsgartens, wo andere während der eigenen Abwesenheit da sind und sich kümmern.

Der Rest wuchert.
(Auch ein mir nicht unbekanntes Gefühl im Garten: Alles wuchert über mich hinweg. Und auch da hilft nur: Ruhe bewahren, anfangen, weitermachen, zupfen)
Was fangen wir mit all dem Oregano an?
Der Estragon?
Die Melisse?
Wann soll ich Zeit finden, Kräutersalze zu mörsern, Estragonessig aufzugießen,die Melisse für leckeren Tee ?
Und das ‚Kraut der Hundertjährigen‘?
Seine Heilkraft soll der des Gingsengs in Nichts nachstehen.
Wann wird das geerntet?

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Hoppla, jetzt bloß nicht erdrücken lassen von der Kraft der unerledigten Dinge!

Der Garten wächst weiter, unbeeindruckt von derlei menschlichen Gefühlen und Überlegungen.

Wenn in diesem Jahr niemand da ist, der den Weg zum Hundertjährigen antreten möchte, dann vielleicht im nächsten Jahr, das passende Kraut dazu fühlt sich auf jeden Fall schon seit Jahren bei uns im Garten wohl…

Ich höre auf, zu zupfen und beginne mit den abschließenden Arbeiten eines jeden Gartentages. (Aufräumen und Ordnung halten ist nun mal ein wesentlicher Teil jeglicher Gartenarbeit).

Im Anschluss daran das vielleicht Schönste: Jetzt darf ich mir einen Blumenstrauß für zu Hause aussuchen.
Der Duft des Pflox und die Farben des Sommers in meiner Stadtwohnung.

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Die Schmerzen sind nicht verschwunden, aber – wohl auch, weil ich keine Bäume ausgerissen habe – geringer, erträglicher.
Vielleicht auch einfach nur deswegen, weil ich einige Stunden einfach nur gezupft, gezupft und gezupft habe.

Gespräch mit der Gartentherapeutin: Vielleicht sind es wirklich die kleinen, einfachen Dinge, die uns im Garten dabei helfen, wieder etwas zur Ruhe zu kommen, etwas Abstand zu gewinnen zu den ach so schwierigen, komplexen Geschehnissen des alltäglichen Lebens.
Einfache Freuden, kleine Erkenntnisse, einfaches Tun, einfach tun.
Wir sollten sehr darauf aufpassen, dass uns dieses einfache Tun nicht abhanden kommt.
Das Gefühl von Handlungsfähigkeit.

Jeder Garten – und besonders in der Stadt – ist auf seine ihm eigene Weise schützenswert.
Für sich selbst, für die Tiere, die in ihm leben und für die Menschen.

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Immer noch Fress-Alarm im Garten!

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Nun sage mal bloß keiner, ich hätte nicht eindringlich gewarnt!!!

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Eindeutig: mittelgroße, flauschige graubraune Tiere bevölkern zeitweise den Gemüsegarten und ja, auch Julia hat eins gesehen: Und zwar eins mit einer grünen Schnauze!
Ich weiß zwar nun, wie sie aussehen, aber immer noch nicht, was für Tiere es sind. Bin ja auch neu hier im Garten…

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Ich habe mich noch einmal überall umgesehen, auch beim Restsalat von Mats und Lotte und ja, das sind eindeutig Bißspuren.

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Sozusagen Verwüstungen.

Nun ja, ich kann da jetzt auch nichts mehr gegen machen. Sollen sich doch mal die anderen kümmern.

Daher habe ich den Gemüsegarten verlassen und bin etwas über das weitere Gelände des Gartens gestromert und was glaubt ihr, was ich da gefunden habe:
Ein Retriever-Schwimmbecken!
Nur für mich!

Wie ihr vielleicht wisst, sind wir Rertiever ganz verrückt nach Wasser und wir schwimmen sehr, sehr gerne. (Es gibt sogar Menschen, die behaupten, wir hätten extra Schwimmhäute dazu an den Pfoten)
Ich also nichts wie rein ins kühle Nass und ein paar Runden gedreht.
Wunderbar.

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Und danch, als ich wieder im Gemüsegarten ankam, habe ich gesehen, dass nun doch jemand tätig geworden ist von den Gärtner_innen.
Zwar ein bißchen notdürftig geflickt meiner Meinung nach, aber mal sehen, ob’s hilft.

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Farben des Herbstes

 

 

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Staudenpflanzung im Allegro-Schulgarten

Nein, es war natürlich kein geheimer Pflanzplan der Gärtnerin.

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Julia Westheimer, die durchführende Gärtnerin der Schulgarten-AG der Allegro-Grundschule hatte natürlich akribisch recherchiert, was an diesem Standort an interessanten Pflanzen gedeihen könnte.

Zur Orientierung bei der Pflanzung hatte Frau Westheimer Stricke im Raum des Beetes angebracht, nach dem für alle einsichtigen Pflanzplan konnten nun die gelieferten Pflanzen verteilt werden.

Teilweise musste noch einmal ein bißchen gegraben werden, ein Lehrgang in praktischer Erprobung der Hebelwirkung anhnd vob Gartenwerkzeugen.

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Mit Sorgfalt wurden die jungen Pflanzen aus ihren Töpfen geholt und mißtrauisch und liebevoll beäugt.

Namen wurden studiert und zugeordnet, das Beet durch die gemeinsame Pflanzung strukturiert.
Claudia Schaube, durchführende Pädagogin der Garten-AG, verglich gemeinsam mit den Schüler_innen Plan und Realität.

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Auf jeden Fall Freude über die vielen (meist unbekannten, oder?) Stauden, die sich hoffentlich im Schulgarten der Allegro-Grundschule wohlfühlen werden. Und wie werden sie wohl aussehen?

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Das Projekt ‚Reaktivierung des Schulgartens Allegro-Grundschule wird gefördert durch:

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Spätsommerabend im Familiengarten

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Frauen aus verschiedenen Gruppen, die den Familiengarten in der Kluckstraße Berlin-Tiergarten nutzen, trafen sich gestern am frühen Spätsommerabend am Feuer.

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Zuerst wurden die Kartoffeln, die in der Glut des Feuers gebacken werden sollten, frisch aus unserem Kartoffelbeet geerntet.

 

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Dazu noch ein paar leckere Tomaten (‚golden curren’t und ’süße Autonome‘, beide im 2. Jahr im Eigenanbau des Gemeinschaftsgartens wachsenlassen) und los gehen konnte es mit den letzten Vorbereitungen zum gemeinsamen Essen in Garten.

 

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sich kennenlernen, miteinander reden

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und sich bei gemeinsamen Aktionen entspannen.

 

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Der heutige Abend wurde  organisiert von

Ehrenamt gegen häusliche Gewalt – Marsilia Podlech

Gemeinschaftsgarten wachsenlassen – Gabriele Koll, Julia Westheimer

IG-Bibliothek Tiergarten-Süd – Susanne Dorén, Babette Dombrowski

gemeinsam mit Gärtnerinnen aus dem Interkulturellem Garten City.

 

Wer Lust auf gemeinsame Aktivitäten auf dem Gelände des Familiengartens hat, schreibe einfach an:

wachsenlassen@web.de

 

 


Mensch und Natur

 

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Mit einem der Vorschulkinder im Garten:

„Jetzt weiß ich, warum die Menschen in den Garten gehen: Weil die Natur die Menschen braucht und die Menschen brauchen die Natur“


Feuerfest zur Walpurgisnacht im Familiengarten!

Feuerfest-plakat

 

Am 30. April möchten wir uns im Garten ans Feuer setzen und gemeinsam einen magischen Abend genießen.
Schließlich ist Walpurgisnacht!
Vorleser, Geschichtenerzähler und Musikanten willkommen!

Bitte eigene Speisen und Getränke mitbringen: Selbstversorger-Pcknick.

Unser Gemeinschaftsgarten wachsenlassen befindet sich in Berlin Tiergarten-Süd, Kluck-, Ecke Lützowstraße


Zeit

November-085

Getrieben werden, Zeit für den Garten finden.
Der Garten mitten in der Großstadt.
Ein Raum für die eigene Zeit, ein Ort, um Zeit zu empfinden.
Die Zeit als die Form des inneren Sinnes, des Anschauens unserer selbst und unseres inneren Zustandes.

Jeder Garten bietet uns diesen Raum, vielleicht ein Geschenk der Natur für unsere Mühen, für unsere behutsame Kultivierung?

Die Menschen bleiben stehen, werfen einen kleinen Blick in diesen Raum der Zeit und – eilen weiter…

…und dann gibt es die, die bleiben.
Die, die den Gartenraum erobern und ihn sich aneignen. Sie entdecken, staunen und finden im Raum, den der Garten ihnen bietet. Und die Zeit?
Sie entfaltet sich ebenfalls in diesem Raum und wir verlieren etwas von dem Gehetzt- und Getriebensein, das unser Leben so oft bestimmt.

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