Sommergruß
Veröffentlicht: Dezember 6, 2013 | Autor: ele54 | Abgelegt unter: Gemeinschaftsgarten | Tags: Colden Current, social seeds, Stadtgarten | Hinterlasse einen KommentarSeit wir unseren Garten haben und ich zum ersten Mal eigene Tomaten angebaut habe (im ersten Jahr noch ‚irgendwo’ gekaufte junge Pflanzen, deren Namen ich mir nicht gemerkt habe), sind sie mir eine liebe Gesellschaft geworden.
Ich wusste gar nicht, dass ich so gerne Tomaten esse! (Auch wenn ich seit dem Eigenanbau einen immer größer werdenden Bogen um das Tomatenangebot im Supermarkt mache).
Und der alljährliche Dschungel in unserem Kräutergarten gefällt mir ebenfalls.
Viele Gärtner klagen darüber, wie arbeitsintensiv und empfindlich die Paradeiser sind, sogar – und ganz besonders – gegen Regen!
Was für ein unrühmliches Verhalten – und so etwas in freier Natur!
Also baut man ihnen Dächer und ganze Häuser, ich vermute, die Gartenbaumärkte verdienen gut mit dem geschaffenen Überangebot an Tomatenschutzhütten- und hüllen.
Als – Gott sei Dank – naiver und uninformierter Tomatenneuling bin ich gar nicht auf die Idee gekommen, dass so etwas nötig sein könnte und nun, nachdem ich seit vier Sommern in Eintracht mit unseren Tomaten lebe, glaube ich auch zuversichtlich, dass es so etwas nicht braucht.
Vielleicht haben wir einfach nur Glück mit unserem Standort, sonnig und gut durchlüftet.
Noch mehr glaube ich allerdings, dass es an den angebauten Sorten liegt, kräftige, robuste und standortangepasste Pflanzen, die nicht sehr große, dafür aber sehr schmackhafte Früchte tragen.
Auf jeden Fall bereiten uns unsere Tomaten schon seit langem sehr viele Freude und Genuss.
Eine besondere Entdeckung war für mich in diesem Jahr die Golden Current.
Diese Wildtomate, auch Johannisbeer-Tomate genannt ist eine sehr robuste und pflegeleichte Pflanze.
Besonders in den ersten Monaten (spätes Frühjahr) wurde sie regelmäßig mit Brennesseljauche gedüngt, diese nicht unbedingt wohlriechende Brühe hat ihr anscheinend bestens geschmeckt und bestimmt zu ihrem Wohlbefinden beigetragen.
Die Golden Current braucht viel Platz, da sie einen starken Wuchs hat und sie muss nicht ausgegeizt werden, sollte aber an einem Spalier gezogen werden. (Wuchs bis ca. 2m)
Und nach unserem ersten jahr gleube ich, ein bißchen ausgeizen kann nicht schaden und erleichtert die Ernte.
Dieses Jahr habe ich sie an einem offenen, ca. 1m hohen Maschendrahtzaun gezogen, was sich als eine zu geringe Höhe erwiesen hat und so überlege ich mir, im nächsten Jahr ein schönes Spalier für sie zu bauen, vielleicht in einer besonders gestalteten Form oder sogar zum ‚Drunter-Durchlaufen’?
Sozusagen ein Ernte-Tunnel.
Die Golden Current liebt einen offenen, sonnigen Standort und liefert einen enorm hohen Ertrag an täglich frischen Tomaten, die Erntezeit hat bei uns von Anfang Juli bis Ende Oktober, eigentlich sogar bis Anfang November gedauert, selbst zu dieser Jahreszeit hat man immer noch ein, zwei Tomaten gefunden, die geschmeckt haben!
Die kleinen, spritzig wohlschmeckenden gelben Früchte haben einen hohen Säuregehalt und schmecken dadurch sehr erfrischend.
Unsere Golden Currents haben dem vielen Regen in den letzten Sommerwochen 2013 sehr gut standgehalten. In unserem Stadtgarten sind sie sehr gut anzubauen.
Ohne Dach und Hülle!
Etwas enttäuscht war ich von ihrer roten Schwester, der Red Current, diese hat bei uns ein sehr undurchdringliches Dickicht gebildet, in welchem man die sehr kleinen (aber zur Dekoration sehr witzigen) Früchte nur mühsam ernten konnte.
Zumindest die Kinder fanden die Mini-Tomaten-Suche recht lustig.
Die Großen erfreuen sich gemeinsam mit ihnen an der Tomaten-Viefalt in unserem Stadtgarten!
Übrigens:
Die Idee, Golden Current anzubauen, zu beobachten, wie sie an unserem Standort gedeiht und eigenes Saatgut zu vermehren, ist entstanden in Zusammenarbeit mit http://www.social-seeds.net
Danke, Alexandra und Gunilla, auch wenn wir immer viel zu wenig Zeit für euch finden!